Gerinnungsfaktor VIII

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Gerinnungsfaktor VIII
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        -
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      F VIII, F 8
    3. 1.2 Einheit

      %

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Faktor VIII 0 - 2 Tage (AL) 105 - 329 %
        Faktor VIII 3 - 31 Tage (AL) 83 - 274 %
        Faktor VIII 1 - 12 Monate (AL) 54 - 145 %
        Faktor VIII 1 - 5 Jahre (AL) 36 - 185 %
        Faktor VIII 6 - 10 Jahre (AL) 52 - 182 %
        Faktor VIII 11 - 16 Jahre (AL) 59 - 200 %
        Faktor VIII 17 - 18 Jahre (AL) 52 - 290 %
        Faktor VIII 19 - 120 Jahre (AL) 60 - 150 %
        Faktor VIII 0 - 999 Jahre (NN)
    4. 1.6 Methode

      Koagulometrie
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.1 spezielle Präanalytik

      Proben möglichst zeitnah abzentrifugieren und ggf. Plasma tieffrieren.

    2. 2.2 Primärprobe

      Citratblut
    3. 2.3 Probe

      Citratplasma
    4. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      vollständig gefüllte Citratblutmonovette
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

       1. Abklärung der Ursache einer verlängerten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT)

      • Faktor VIII-Mangel verlängert die aPTT
      • Wichtig zur Differenzialdiagnose bei Gerinnungsstörungen mit isolierter aPTT-Verlängerung
      • Auch hilfreich bei der Abgrenzung von Lupus-Antikoagulans, Hemmkörpern oder Hämophilie

      2. Aufdeckung von kongenitalen oder erworbenen Faktor-VIII-Mangelzuständen

      • Kongenital:

      Hämophilie A (X-chromosomal vererbt), klassischer Fall von schwerem Faktor-VIII-Mangel

      • Erworben:

      z. B. Autoantikörper gegen Faktor VIII (erworbene Hämophilie)
      oder Lebererkrankungen, schwere Verbrauchskoagulopathien

      3. Unterscheidung von Dysproteinämien und Protein-Bildungsstörungen

      (in Kombination mit immunchemischen Methoden)

      • Relevant z. B. bei multifaktoriellen Störungen wie bei Myelomen oder Leberzirrhose
      • Hilfreich zur Unterscheidung zwischen Synthesestörung vs. Verlust/Verbrauch

      4. Überwachung der Substitutionstherapie mit Faktor-VIII-Konzentraten bei Hämophilie A

      • Ziel: Kontrolle der Wirksamkeit und Dosierung von Faktor-VIII-Gaben
      • Wichtig zur Vermeidung von Unter-/Überdosierung
      • Erfassung möglicher Inhibitoren (Hemmkörper) gegen Faktor VIII bei wiederholter Gabe
    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Die Interpretation der jeweiligen Ergebniskonstellation findet sich im Befundbericht.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Vorhandene Antikoagulantien in der Patientenprobe. Vorhandensein von Lupuskoagulantien kann zu einer Erniedrigung des Faktor VIII Werts führen.

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