Gerinnungsfaktor VII

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Gerinnungsfaktor VII
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        -
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      F VII, F 7
    3. 1.2 Einheit

      %

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Faktor VII 0 - 2 Tage (AL) 52 - 88 %
        Faktor VII 3 - 31 Tage (AL) 67 - 107 %
        Faktor VII 1 - 12 Monate (AL) 83 - 160 %
        Faktor VII 1 - 5 Jahre (AL) 72 - 150 %
        Faktor VII 6 - 10 Jahre (AL) 70 - 156 %
        Faktor VII 11 - 16 Jahre (AL) 69 - 200 %
        Faktor VII 17 - 18 Jahre (AL) 61 - 199 %
        Faktor VII 19 - 120 Jahre (AL) 55 - 170 %
        Faktor VII 0 - 999 Jahre (NN)
    4. 1.6 Methode

      Koagulometrie
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.1 spezielle Präanalytik

      Proben möglichst zeitnah abzentrifugieren und ggf. Plasma tieffrieren.

      Nicht bei 2-8 °C aufbewahren, da Faktor VII in diesem Temperaturbereich durch das Kallikrein-System aktiviert werden kann.

    2. 2.2 Primärprobe

      Citratblut
    3. 2.3 Probe

      Citratplasma
    4. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      vollständig gefüllte Citratblutmonovette
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      1. Aufdeckung von kongenitalen oder erworbenen Faktor-VII-Mangelzuständen

      • Kongenital: sehr seltene, autosomal-rezessive Erkrankung → führt zu Blutungsneigung
      • Erworben: häufiger, z. B. bei Leberinsuffizienz, Vitamin-K-Mangel, Therapie mit Cumarin (z. B. Marcumar), Antibiotika

      2. Unterscheidung von Dysproteinämien und Protein-Bildungsstörungen

      (besonders in Kombination mit immunchemischen Methoden)

      • Wichtig zur differenzialdiagnostischen Abklärung bei Gerinnungsstörungen
      • Hilfreich bei Fragestellungen, ob der Mangel an Faktor VII durch verminderte Synthese oder durch Verlust/Verbrauch entsteht

      3. Therapieüberwachung bei Gabe von PPSB-Konzentrat (Prothrombinkomplexpräparat)

      • PPSB enthält die Vitamin-K-abhängigen Faktoren II, VII, IX und X
      • Überwachung der Korrekturwirkung nach Substitution essentiell

      4. Detaillierte Kontrolle bei der Therapie mit oralen Antikoagulanzien (Cumarine)

      • Faktor VII hat die kürzeste Halbwertszeit (~4–6 Stunden) der Vitamin-K-abhängigen Faktoren
      • Sehr sensitiv auf die Wirkung von oralen Antikoagulanzien → früher Marker für Überantikoagulation

      5. Prüfung der Proteinsynthese bei Lebererkrankungen

      • Faktor VII wird ausschließlich in der Leber synthetisiert
      • Starker Indikator für frühe Leberfunktionsstörungen
    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Die Interpretation der jeweiligen Ergebniskonstellation findet sich im Befundbericht.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        In der zu untersuchenden Probe vorhandene Thrombin-Inhibitoren (z.B. Hirudin, Argatroban usw.) können zu einer Erniedrigung des Faktor VII Wertes in der Probe führen.

zurück