freies Protein S

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Protein S (freies Ag)
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        -
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      Protein S Ag, frei
    3. 1.2 Einheit

      %

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Protein S (freies Ag) 0 - 2 Tage (AL) 37 - 42 %
        Protein S (freies Ag) 3 - 31 Tage (AL) 40 - 57 %
        Protein S (freies Ag) 1 - 12 Monate (AL) 80 - 116 %
        Protein S (freies Ag) 1 - 5 Jahre (AL) 63 - 120 %
        Protein S (freies Ag) 6 - 10 Jahre (AL) 83 - 123 %
        Protein S (freies Ag) 11 - 16 Jahre (AL) 76 - 127 %
        Protein S (freies Ag) 17 - 18 Jahre (AL) 74 - 120 %
        Protein S (freies Ag) 19 - 120 Jahre (M) 70 - 148 %
        Protein S (freies Ag) 19 - 120 Jahre (W) 50 - 134 %
        Protein S (freies Ag) 0 - 999 Jahre (NN)
    4. 1.6 Methode

      Latex-Immunturbidimetrie
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.1 spezielle Präanalytik

      Proben möglichst zeitnah abzentrifugieren und ggf. Plasma tieffrieren.

    2. 2.2 Primärprobe

      Citratblut
    3. 2.3 Probe

      Citratplasma
    4. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      vollständig gefüllte Citratblutmonovette
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Protein S ist ein Vitamin-K-abhängiges Plasmaprotein, das hauptsächlich in der Leber synthetisiert wird und als Kofaktor des aktivierten Protein C (APC) eine wichtige antikoagulatorische Funktion erfüllt. Nur die freie Form ist funktionell aktiv, während die an das C4b-binding-Protein gebundene Form biologisch inaktiv ist und als Akute-Phase-Protein in ihrer Konzentration schwankt

       

       

      • Verdacht auf angeborenen oder erworbenen Protein-S-Mangel, insbesondere bei:

        • Rezidivierenden venösen Thromboembolien (VTE) unklarer Ursache

        • Thrombosen in jungen Jahren (< 45 Jahre)

        • Thrombosen an ungewöhnlichen Lokalisationen (z. B. Sinusvenenthrombose, Mesenterialvenenthrombose)

      • Familiäre Thromboseneigung, insbesondere wenn nahe Verwandte betroffen sind.

      • Wiederholte Spontanaborte, insbesondere im zweiten Trimester oder bei zwei oder mehr Fehlgeburten.

      • Vor Beginn einer hormonellen Therapie, wie z. B.:

        • Einnahme von Ovulationshemmern (kombinierte orale Kontrazeptiva)

        • Geplante Hormonersatztherapie (HRT)

        • Maßnahmen der assistierten Reproduktion (z. B. IVF)

      • Vor größeren chirurgischen Eingriffen bei bekanntem Thromboserisiko oder positiver Familienanamnese.

       

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Ein erblich bedingter oder erworbener Protein-S-Mangel ist mit einem erhöhten Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) verbunden.

      Ein erworbener Protein-S-Mangel, der sich durch eine verminderte Konzentration des freien Protein S im Plasma äußert, kann durch folgende Zustände verursacht sein:

      • Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Warfarin):

        • führt zu einer verminderten Synthese von Protein S, allerdings langsamer und weniger ausgeprägt als bei Protein C.

      • Behandlung mit L-Asparaginase

      • Vitamin-K-Mangel

      • Schwangerschaft

      • Nephrotisches Syndrom

      • Leberfunktionsstörungen

      • Östrogenhaltige Therapien, z. B.:

        • orale Kontrazeptiva

        • Hormonersatztherapie (HRT)

      • Virusinfektionen

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Bei der Messung von trüben und/oder lipämischen Proben können falsch niedrige Werte gemessen werden. Das Vorhandensein von Rheumafaktoren, Anti-Rinderalbumin-Antikörper und/oder Anti-Maus-Antikörper bei manchen Menschen könnte zu falsch erhöhten Werten führen.

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