D-Dimer (Fibrin-Spaltprodukte)

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Fibrin-Spaltprodukte
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        D-Dimere
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      FSP
    3. 1.2 Einheit

      mg/l

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        D-Dimere 0 - 2 Tage (AL) 0.41 - 2.47 mg/l
        D-Dimere 3 - 31 Tage (AL) 0.58 - 2.74 mg/l
        D-Dimere 1 - 12 Monate (AL) 0.11 - 0.42 mg/l
        D-Dimere 1 - 5 Jahre (AL) 0.09 - 0.53 mg/l
        D-Dimere 6 - 10 Jahre (AL) 0.10 - 0.56 mg/l
        D-Dimere 11 - 16 Jahre (AL) 0.16 - 0.39 mg/l
        D-Dimere 17 - 18 Jahre (AL) 0.05 - 0.42 mg/l
        D-Dimere 19 - 120 Jahre (AL) < 0.5 mg/l
    4. 1.6 Methode

      Partikel-verstärkte Immunturbidimetrie
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.1 spezielle Präanalytik

      Proben möglichst zeitnah abzentrifugieren und ggf. Plasma tieffrieren

    2. 2.2 Primärprobe

      Citratblut
    3. 2.3 Probe

      Citratplasma
    4. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      vollständig gefüllte Citratblutmonovette
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      • Ausschluss von thromboembolischen Ereignissen, insbesondere:

        • Tiefe Venenthrombose (TVT)

        • Lungenarterienembolie (LAE)

      • Unterstützung bei der Diagnosestellung einer disseminierten intravasalen Gerinnung (DIC)

      • Abschätzung des Thromboserisikos und Überwachung der Gerinnungsaktivität bei COVID-19-Patienten.
    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Erhöhte D-Dimer-Konzentrationen treten typischerweise auf bei:

      Thromboembolischen Ereignissen (TVT, LAE)
      Disseminierter intravasaler Koagulation (DIC) mit Mikrothrombosierung und Verbrauchskoagulopathie
      Physiologischer Gerinnungsaktivierung, z. B. nach:                 

      • Operationen
      • Verletzungen
      • Infektionen
      • Malignome
      • Schwangerschaft
      • Lebererkrankungen
      • Entzündliche Erkrankungen
      • Hohes Alter
      • Tumorerkrankungen
      • Niereninsuffizienz

      Normale D-Dimer-Werte bei länger bestehenden Symptomen:
      Bei Symptomen, die bereits mehr als eine Woche andauern, kann die D-Dimer-Konzentration normal sein, selbst bei einem vorangegangenen thromboembolischen Ereignis.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Die Konzentration an D-Dimer in besonders trüben Plasmen kann unterschätz werden (der Extinktionswert bei 540 nm des auf 1/6 verdünnten Plasmas im STA® - Owren-Koller muss unter < 0,6 liegen).
        Eine Konzentration von Fibrinogen-Abbauprodukten über 15 µg/mL und Rheumafaktoren über 1000 UI/mL können zu einer Überbewertung der Konzentration an D-Dimer führen.

        Es wurde nachgewiesen, dass Hämoglobin (bis 2 g/L), konjugiertes Bilirubin (bis 290 mg/L), unkonjugiertes Bilirubin (bis 200 mg/L), unfraktioniertes Heparin (bis 2 IU/mL) und niedermolekulares Heparin (bis 2 anti-Xa IU/mL) im Test nicht interferieren. In einer Studie mit Lipiden humanem Ursprungs hat sich gezeigt, dass der Test unempfindlich gegenüber Triglyceriden bis zu 5 g/L ist.
        Das Vorliegen von Anti-Rinderalbumin-Antikörper und/oder Anti-Maus-Antikörper (HAMA) bei manchen Menschen kann zu falsch erhöhten Werten führen. Die Anwesenheit des Blockierungsmittels verringert jedoch die Interferenzen durch heterophile Antikörper (einschließlich Rheumafaktor und HAMA).

        Patienten mit distaler TVT können einen normalen D-Dimer-Spiegel aufweisen.
        Der D-Dimer-Assay sollte nicht bei Patienten mit hohem PTP-Score angewendet werden.
        Der D-Dimer-Spiegel steigt während der Schwangerschaft an, ebenso wie mit zunehmendem Alter.

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