Analyse | Alter (Geschlecht) | Referenz/GW/ThB | Bewertung |
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Untersuchungsmaterial ist 24 Stunden-Urin.
Zur Bestimmung von 5-HIAA sollte der 24-Stunden-Urin in einem geeigneten Gefäß gesammelt und lichtgeschützt bei +2 bis +8 °C gelagert werden. Ansäuern des Urins ist lediglich für den Postversand oder
bei Sammlung unter Raumtemperatur notwendig. In diesem Falle sollte in das Sammelgefäß 10 bis 20 ml Eisessig vorgelegt werden.
Die nachfolgenden Lebensmittel enthalten große Mengen an Serotonin, das zu einer erhöhten Ausscheidung von 5-HIAA im Urin führt. Daher sollte der Patient unbedingt bis zu 4 Tagen voher und während
der Probensammlung auf den Genuss der folgenden Lebensmittel verzichten:
Ananas, Melonen
Auberginen, Mirabellen
Avocados, Stachelbeeren
Bananen, Tomaten
Johannisbeeren, Walnüsse
Kiwis, Zwetschgen
Die nachfolgend angeführten Wirkstoffe oder Medikamente können die 5-HIAA-Wertelage im Urin
beeinflussen:
− Erhöhung des Analysenergebnisses durch: Acetanilid, Coffein, Tee, Cumarin, Ephedrin-HCl,
Mephenesin, Metamphetamin, Methocarbamol, Nikotin, Paracetamol, Phenacetin, Phenobarbital,
Phentolamin
− Erniedrigung des Analysenergebnisses durch: Aspirin, Chlorpromazin, Isoniazid, Levodopa,
Methenamin, Promethazin, Streptozocin
Eine bestehende Niereninsuffizienz, Kachexie und eine einheimische Sprue (Zöliakie) können ebenfalls erhöhte HIES-Werte verursachen.
V.a. Karzinoidsyndrom
Neuroendokrine Tumore (NET) des Magen-Darm Trakts können Serotonin produzieren, das aber von der Leber abgebaut wird. Nur bei einer Leber-Metastasierung in die Leber gelangt Serotonin bzw. dessen Abbauprodukt HIES (Hydroxyindolessigsäure) in den Körperkreislauf und wird über die Niere ausgeschieden. In seltenen Fällen produzieren auch Bronchialkarzinoide Serotonin, das direkt in den Körperkreislauf gelangt und über die Niere ausgeschieden wird. Im Unterschied zu den intestinalen NETs weist das erhöhte HIES nicht auf eine Metastasierung hin. Typische Klinik für ein Karzinoidsymptom sind Flush, krampfartige Bauchschmerzen und Durchfall.
Bestimmung von Interferenzen
Isobare Verbindungen/Metabolite
Folgende isobare Verbindungen und Metabolite der Analyten wurden in hohen Konzentrationen (wenn Referenz- oder therapeutische Bereiche bekannt waren, in der höchsten zu erwartenden Konzentration) Urinproben zugesetzt und anschließend mit einem Sciex Triple QuadTM4500MD Massenspektrometer auf eventuell auftretende Interferenzen untersucht.
Folgende isobare Verbindungen und Metaboliten der Analyten beeinflussen die quantitativen Ergebnisse
nicht nennenswert (Abweichung ≤ 15 %):
Acetylsalicylsäure, DL-3,4-Dihydroxymandelsäure (DOMA), 3,4-Dihydroxy-L-phenylalanin (L-DOPA), 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure (DOPAC), DL-3,4-Dihydroxyphenylglykol (DHPG), 3-(3,4-Dihydroxyphenyl)milchsäure, 3,4 Dihydroxyphenylpropionsäure, 3-(2,3-Dihydroxyphenyl)propionsäure,3,4-Dimethoxybenzoesäure, Ethylgallat, Guaifenesin, 5-Hydroxy-3,4-dimethoxybenzoesäure, 3-Hydroxy-4-methoxymandelsäure (iso-VMA), 3-Hydroxy-4-methoxyphenylessigsäure, 4-Hydroxyphenylbrenztraubensäure, DL-p-Hydroxyphenylmilchsäure, Kaffeesäure, 3-Methoxy-4-hydroxyphenylglykol (MHPG), Syringasäure.
Arzneistoffe
Folgende häufig verwendete Arzneistoffe wurden in den höchsten zu erwartenden Konzentrationen Urinproben zugesetzt und diese anschließend mit einem Sciex Triple QuadTM 4500MD - Massenspektrometer auf eventuell auftretende Interferenzen untersucht:
Acetazolamid, Acetylcystein, N-Acetyl-Procainamid, Aciclovir, Allopurinol, Amikacin, Amlodipin, Amoxicillin, Ampicillin, Azathioprin, Azithromycin, Bisoprolol, Captopril, Carbamazepin-10,11-epoxid, Carbamazepin, Cephradin, Chloramphenicol, Chlordiazepoxid, Cimetidin, Ciprofloxacin, Clarithromycin, N-Desmethyldiazepam, Dexamethason, 1,1-Dimethylbiguanid, Diazepam, Diclofenac, Digitoxin, Digoxin,
Dihydrocodein, Disopyramid, Enalaprilat, Erythromycin, Furosemid, Ganciclovir, Gentamicin, Hydrochlorothiazid, Ibuprofen, Isoetarin, Isoprenalin, Isosorbiddinitrat, Itraconazol, Ketoconazol,Levofloxacin, Levothyroxin, Lidocain, Lorazepam, Mesalazin, Methenamin, Methylprednisolon, Meticillin,Metoclopramid, Metoprolol, Mycophenolsäure, Mycophenolsäure-Glucuronid, Nadolol, Natriumfluorid,Neomycin, Nifedipin, Norverapamil, Omeprazol, Oxazepam, Oxypurinol, Paracetamol, (±)-Propranolol, Penicillin G, Penicillin V, Phenytoin, Prazosin, Prednisolon, Prednison, Procainamid, Ranitidin, Rifampicin, Risperidon, Salbutamol, Salicylsäure, Streptomycin, Sulfamethoxazol, Tramadol, Triamteren, Trimethoprim,Valproinsäure, Vancomycin, Verapamil.
Es traten keine nennenswerten Interferenzen auf. Die quantitativen Ergebnisse wurden nicht beeinflusst. (Abweichung ≤ 15 %)