Calprotectin im Stuhl

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Calprotectin im Stuhl
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        -
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      -
    3. 1.2 Einheit

      µg/g Stuhl

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Stuhl: Calprotectin 0 - 120 Jahre (AL) <50 µg/gSt. <50 negativ
        Stuhl: Calprotectin 0 - 120 Jahre (AL) <50 µg/gSt. 20calprst: 50 - 120 grenzwertig
        Stuhl: Calprotectin 0 - 120 Jahre (AL) <50 µg/gSt. >120 positiv
    4. 1.6 Methode

      Chemilumineszenzassay (CLIA)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.1 spezielle Präanalytik

      keine

    2. 2.2 Primärprobe

      Stuhl
    3. 2.3 Probe

      Stuhl
    4. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      Flüssige Stühle mind. 1 ml; Feste/halbfeste Stühle: ein zu ca. 1/3 gefülltes Probenröhrchen
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      • Marker für entzündliche Prozesse im Darmtrakt
      • Differenzierung von entzündlichen Darmerkrankungen und Reizdarm-Syndrom
      • Marker für Krankheitsaktivität und Therapiemonitoring bei CED-Patienten

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Erwachsene

      <50 µg/g Stuhl: negativ
      50-120 µg/g Stuhl: grenzwertig
      >120 µg/g Stuhl: positiv

      Neugeborene und Kleinkinder

      Bei Säuglingen werden regelhaft wesentlich höhere Werte gefunden als bei Erwachsenen. Im Einzelfall muss gemeinsam mit der klinischen Symptomatik bewertet werden, ob hohe Werte Ausdruck einer natürlichen Auseinandersetzung mit Entzündungsreizen oder Anzeichen einer krankhaften Reaktion sind. Im Verlauf des ersten Lebensjahrs findet sich bereits eine deutlich rückläufige Tendenz, ab dem vierten bis sechsten Lebensjahr zeigen sich keine Unterschiede zum Erwachsenen mehr. Laut Rodeck und Zimmer (Päd. Gastroenterologie, Springer 2008) gilt als normal:

      bis 6 Wochen <900 mg/kg
      bis 3 Monate <600 mg/kg
      bis 1 Jahr <300 mg/kg
      bis 2 Jahre <200 mg/kg

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Mögliche fäkale Calprotectin Erhöhung bei nicht-entzündlichen Darmerkrankungen:

        • Infektionen Magen-Darm-Trakts (G. lamblia, H. pylori, bakterielle Enteritis u.a.)
        • Patienten, die NSAID oder Protonenpumpenhemmer erhalten
        • Maligne Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
        • Zöliakie (unbehandelt), Zystische Fibrose, Divertikulitis, Gastro-oesophagaler Reflux, Leberzirrhose
        • Blutige Stuhlproben

        Bei Patienten mit einer Granulozytopenie können falsch-niedrige Calprotectin-Konzentrationen im Stuhl gemessen werden.

        Für Antigen-Konzentrationen bis zu 100.000 µg/g wurde kein High-Dose-Hook-Effekt beobachtet.

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