Analyse | Alter (Geschlecht) | Referenz/GW/ThB | Bewertung |
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Keine
Der Typ 1 Diabetes mellitus, auch insulinabhängiger Diabetes mellitus genannt, ist eine chronische
Autoimmunerkrankung, verursacht durch die selektive Zerstörung der insulin-produzierenden
pankreatischen Beta-Zellen. Dabei werden Autoantikörper gegen die im Inneren der Betazelle
lokalisierten Substanzen und Strukturen gebildet, die die Zellschädigung anzeigen. Diese
Autoantikörper stellen die wichtigsten Marker dar, um Personen mit erhöhtem Diabetesrisiko schon zu
einem Zeitpunkt zu erfassen, bei dem alle zu Verfügung stehenden metabolischen Tests noch einen
Normalbefund aufweisen.
Das Enzym Glutaminsäure Decarboxylase (GAD) katalysiert die Synthese des Neurotransmitters
GABA im Gehirn und in den Beta-Zellen. Beim Menschen sind zwei Isoenzyme von GAD bekannt:
GAD65 mit einem Molekulargewicht von 65 kD und GAD67 mit 67 kD. Die Autoimmunreaktion beim
Typ 1 Diabetes ist immer gegen GAD65 gerichtet. Diese Diabetes spezifischen GAD65-
Autoantikörper reagieren hauptsächlich mit räumlichen Epitopen der GAD65. Demgegenüber wird in
Seren von Probanden mit der sehr seltenen neuromuskulären Funktionsstörung Stiff-man-Syndrom,
eine autoimmune Reaktion gegen beide GAD Isoformen gefunden, wobei vor allem lineare Epitope
erkannt werden.
Autoantikörper gegen GAD65 (GADA) treten in 70-80% der Fälle beim frisch manifestierten Typ 1
Diabetes auf.
Die Haupteinsatzgebiete der GAD65-Autoantikörper-Bestimmung liegen in der Frühdiagnostik der
Typ 1 Diabetes Risikopatienten:
- Prognose bei erstgradig Verwandten von Typ 1 Diabetikern,
- Differentialdiagnostik beim Gestationsdiabetes,
- Prognose für den klinischen Verlauf (Insulin-Pflichtigkeit) bei der Diagnose "Diabetes
mellitus".
Bei Patienten im höheren Lebensalter ermöglicht die Bestimmung der GADA die Abgrenzung der
Spätmanifestation eines Autoimmundiabetes (Latent Autoimmune Diabetes in Adults, LADA) vom Typ
2 Diabetes.
Da GADA nach der Manifestation der Erkrankung länger als die ICA persistieren, sind sie besonders
gut geeignet auch Jahre nach Erkrankungsbeginn, z. B. nach Therapieversagen bei Diät oder oralen
Antidiabetika, einen autoimmunen Diabetes anzuzeigen
Stark hämolytische, ikterische oder lipämische Proben werden verwendet und ggf. unter Vorbehalt erstellt.
Ergebnisse > 120 U/ml können nicht weiter verdünnt werden.