Kryoglobuline

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Kryoglobuline
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        -
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      kryo
    3. 1.2 Einheit

      nicht nachweisbar bzw. nachweisbar

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
    4. 1.6 Methode

      visuell
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.1 spezielle Präanalytik

      Serum und Blutkuchen direkt nach Abnahme oder nach 90 Minuten bei 37°C im Brutschrank trennen.

    2. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    3. 2.3 Probe

      Serum
    4. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      Ein komplettes Vollblutröhrchen
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Verdacht auf eine Kryoglobulinämie

      Kryoglobuline sind Proteine, die Immunglobuline oder deren Fragmente enthalten.

      Bei Abkühlung der Temperatur unterhalb der normalen Körpertemperatur - also besonders in den Akren bei niedrigen Außentemperaturen - kommt es zur Aneinanderbindung bzw. Aggregation (auto-antikörperartig). In vitro kann dieses Präzipitat flockig, gelantinös oder kristallin sein. Beim Erwärmen auf Körpertemperatur lösen sich Kryoglobuline wieder voneinander.

      Symptome: Zyanose, Gliederstarre, Hautblutungen, Nekrosen und Gangrän, insbesondere der unteren Extremitäten sowie Hämolyse, Hör-, Seh- und neurologische Störungen.

      Kryoglobulintypen, ihre Zusammensetzung und die mit ihnen assoziierten Erkrankungen (nach L. Thomas):

       

      Kryoglobulintyp

      Ig-Klasse/Typ

      Assoziierte Erkrankungen

      Typ I (1 monoklonales Immunprotein)
      Spezifität: Keine

      IgM
      IgG

      (IgA), (Bence-Jones)

      Plasmozytom,
      M. Waldenström,
      Chronisch lymphatische Leukämie

      Typ II (2 oder mehr monoklonale Immun-
      globuline = gemischter Typ)
      Spezifität: Anti-IgG

      IgM
      IgG
      (IgA)

      Hauptsächlich Autoimmunerkrankungen,
      Lymphoproliferative Erkrankungen

      Typ III (polyklonale Immun- globuline = gemischter Typ)
      Spezifität: Anti-IgG

      IgM

      30% idiopathisch
      Lupus erythematodes,
      Sjögren-Syndrom;
      Lymphoproliferative Erkrankungen

       

      Mittels immunelektrophoretischer Auftrennung kann festgestellt werden, ob es sich um monoklonale Kryoglobuline (meist IgG oder IgM, selten IgA bzw. Bence-Jones-Kryoglobuline) oder gemischte handelt.

       

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Nach 72h bei 4°C kein Präzipitat = Kryoglobuline nicht nachweisbar
      Nach 72h bei 4°C Bildung eines Präzipitats (flockig, gelationös, kristallin) und kein Auflösen des Präzipiats nach Inkubation für min. 90 Min. bei 37°C = Kryoglobuline nicht nachweisbar
      Nach 72h bei 4°C Bildung eines Präzipitats (flockig, gelationös, kristallin) und Auflösen des Präzipiats nach Inkubation für min. 90 Min. bei 37°C = Kryoglobuline nachweisbar

       

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Bewertung aus lipämischen oder bereits trüben Proben nicht möglich.

         

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