Analyse | Alter (Geschlecht) | Referenz/GW/ThB | Bewertung |
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Serum und Blutkuchen direkt nach Abnahme oder nach 90 Minuten bei 37°C im Brutschrank trennen.
Verdacht auf eine Kryoglobulinämie
Kryoglobuline sind Proteine, die Immunglobuline oder deren Fragmente enthalten.
Bei Abkühlung der Temperatur unterhalb der normalen Körpertemperatur - also besonders in den Akren bei niedrigen Außentemperaturen - kommt es zur Aneinanderbindung bzw. Aggregation (auto-antikörperartig). In vitro kann dieses Präzipitat flockig, gelantinös oder kristallin sein. Beim Erwärmen auf Körpertemperatur lösen sich Kryoglobuline wieder voneinander.
Symptome: Zyanose, Gliederstarre, Hautblutungen, Nekrosen und Gangrän, insbesondere der unteren Extremitäten sowie Hämolyse, Hör-, Seh- und neurologische Störungen.
Kryoglobulintypen, ihre Zusammensetzung und die mit ihnen assoziierten Erkrankungen (nach L. Thomas):
Kryoglobulintyp |
Ig-Klasse/Typ |
Assoziierte Erkrankungen |
Typ I (1 monoklonales Immunprotein) |
IgM (IgA), (Bence-Jones) |
Plasmozytom, |
Typ II (2 oder mehr monoklonale Immun- |
IgM |
Hauptsächlich Autoimmunerkrankungen, |
Typ III (polyklonale Immun- globuline = gemischter Typ) |
IgM |
30% idiopathisch |
Mittels immunelektrophoretischer Auftrennung kann festgestellt werden, ob es sich um monoklonale Kryoglobuline (meist IgG oder IgM, selten IgA bzw. Bence-Jones-Kryoglobuline) oder gemischte handelt.
Nach 72h bei 4°C kein Präzipitat = Kryoglobuline nicht nachweisbar
Nach 72h bei 4°C Bildung eines Präzipitats (flockig, gelationös, kristallin) und kein Auflösen des Präzipiats nach Inkubation für min. 90 Min. bei 37°C = Kryoglobuline nicht nachweisbar
Nach 72h bei 4°C Bildung eines Präzipitats (flockig, gelationös, kristallin) und Auflösen des Präzipiats nach Inkubation für min. 90 Min. bei 37°C = Kryoglobuline nachweisbar
Bewertung aus lipämischen oder bereits trüben Proben nicht möglich.