ASL (Antistreptolysin O)

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Antistreptolysin O
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      ASL, ASLO, ASO
    3. 1.2 Einheit

      IU/ml

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Anti-Streptolysin O (ASL) 0 - 13 Jahre (AL) < 150 IU/ml
        Anti-Streptolysin O (ASL) 14 - 120 Jahre (AL) < 200 IU/ml
        Anti-Streptolysin O (ASL) 0 - 120 Jahre (NN)
    4. 1.6 Methode

      Immunologischer Trübungstest (Turbidimetrie)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.1 spezielle Präanalytik

      keine

    2. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    3. 2.3 Probe

      Serum
    4. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      V.a. Infektion mit ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Streptolysin O ist eines von mehreren immunogenen, toxischen Exoenzymen, die von ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A gebildet werden.
      Ein erhöhter ASO-Titer weist normalerweise auf eine kürzlich stattgefundene Infektion mit ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A hin und wird daher routinemäßig zur Diagnose und Behandlung des akuten rheumatischen Fiebers bzw. der akuten Glomerulonehpritis eingesetzt.
      Ungefähr 80-85 % aller Patienten mit einer Streptokokkeninfektion oder deren Folgeerscheinungen weisen einen erhöhten ASO-Titer auf. Eine durch serielle Analysen gemessene Verdoppelung des ASO-Wertes innerhalb von ein bis zwei Wochen nach der ersten Bestimmung weist auf eine floride Streptokokkeninfektion hin. In Abwesenheit von Komplikationen oder einer Neuinfektion fällt die ASO-Konzentration innerhalb von sechs bis zwölf Monaten gewöhnlich wieder auf den vor der Infektion vorliegenden Bereich.
      Eine einzelne ASO-Bestimmung ist nicht sehr aussagekräftig. Zur Diagnosestellung sollten sowohl klinische Befunde als auch Laborwerte herangezogen werden.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
        Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index I von 60 für konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin (ca. 60 mg/dl konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin).
        Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index H von 1000 (ca. 1000 mg/dl Hämoglobin).
        Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index L von 1000. Es besteht keine zufriedenstellende Übereinstimmung zwischen dem Index L (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration.
        Rheumafaktoren bis 180 IU/ml stören nicht.
        High-Dose-Hook-Effekt: Bis zu einer Antistreptolysin O-Konzentration von 4.000 IU/ml tritt kein falsches Ergebnis auf.
        In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Morbus Waldenström), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
        Medikamente: In therapeutischen Konzentrationen wurde bei üblichen Medikamenten-Panels keine Interferenz gefunden.
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