IgG im Liquor (bei Serum-Liquor-Diagnostik)

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Liquor: Immunglobulin G
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        -
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      LQ: IgG
    3. 1.2 Einheit

      mg/l

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Liquor: Immunglobulin G 0 - 12 Wochen (AL) 3.4 - 12.8 mg/l
        Liquor: Immunglobulin G 13 - 51 Wochen (AL) 2.6 - 7.7 mg/l
        Liquor: Immunglobulin G 1 - 4 Jahre (AL) 2.6 - 10.2 mg/l
        Liquor: Immunglobulin G 5 - 7 Jahre (AL) 6.8 - 20.4 mg/l
        Liquor: Immunglobulin G 8 - 15 Jahre (AL) 6.8 - 19.6 mg/l
        Liquor: Immunglobulin G 16 - 30 Jahre (AL) 8.5 - 20.4 mg/l
        Liquor: Immunglobulin G 31 - 40 Jahre (AL) 8.5 - 23.8 mg/l
        Liquor: Immunglobulin G 41 - 50 Jahre (AL) 12.8 - 27.2 mg/l
        Liquor: Immunglobulin G 51 - 120 Jahre (AL) 12.8 - 30.6 mg/l
        Liquor: Immunglobulin G 0 - 120 Jahre (NN)
    4. 1.6 Methode

      Nephelometrie
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Liquor
    2. 2.3 Probe

      Liquor
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Immunglobuline werden von Plasmazellen als humorale Immunantwort auf einen Kontakt des Immunsystems mit Antigenen gebildet. Bei Erstkontakt werden als Primärreaktion zunächst Antikörper der Klasse IgM erzeugt, denen die Bildung von IgG- und auch IgA-Antikörpern folgt. Die quantitative Bestimmung der Immunglobuline kann wichtige Hinweise auf den humoralen Immunstatus liefern.

      Die Liquorkonzentration von Serumproteinen repräsentiert ein Fließgleichgewicht, dessen wichtigste Parameter die Diffusion zwischen Blut und Liquor (Permeabilität) und die individuelle Liquorflussgeschwindigkeit sind. Zusätzlich bestehen altersabhängige Variationen. Über diese Variablen hinaus gelangen beim gesunden Menschen im Falle eines entzündlichenProzesses vermehrt Serumproteine in den Liquor. Darüber hinaus können Immunglobuline, die lokal im Zentralnervensystem (ZNS) synthetisiert wurden, in den Liquor abgegeben werden.
      Zur zuverlässigen Liquorproteindiagnostik müssen Verfahren eingesetzt werden, die unter Berücksichtigung individueller Variabler eine Differenzierung von Liquorproteinen nach Anteilen aus dem Serum und Anteilen aus intrathekaler Synthese zulassen. Wichtigstes Hilfsmittel ist die Bildung geeigneter Konzentrationsquotienten. Albumin dient in diesen Auswertungen als Referenzprotein für die Blut/Liquor Schrankenfunktion, da es nur in der Leber synthetisiert wird. Auch unter pathologischen Umständen stammt der Liquor-Albumingehalt ausschließlich aus dem Blut, d. h. der Liquor/ Serum-Albuminquotient ist ein Maß für die individuelle Schrankenfunktion im normalen wie im pathologischen Fall.

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Bei lokalen Immunrektionen mit dem Zentralen Nervensystem resultieren im Liquor ebenfalls erhöhte Werte der Immunglobuline, insbesondere von IgG.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vorab zentrifugiert werden.
        Kein High-Dose-Hook-Effekt bis 2290 mg/l.

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