CDT

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Carbohydrat Deficient Transferrin
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        -
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      CDT
    3. 1.2 Einheit

      %

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        CDT 0 - 120 Jahre (AL) < 2.47 %
        Carbohydrate-Deficient Transferrin (CDT) absolut 0 - 120 Jahre (AL) 28.1 - 76.0 mg/l
    4. 1.6 Methode

      Nephelometrie
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Die Hauptkomponente des Serum-Transferrins ist ein Glykoprotein mit einer Molekularmasse von ca. 80 kD, das zwei Polysaccharid-Seitenketten enthält. Jede Seitenkette trägt zwei endständige Sialinsäurereste. Humanes Serum-Transferrin kann jedoch in unterschiedlichen Isoformen mit verschiedenen Glykosylierungsgraden vorkommen. Bei gesunden Probanden dominiert mit ca. 90 % die Tetrasialoform mit zwei Kohlenhydratseitenketten, die jeweils zwei endständige Sialinsäurereste aufweisen. Infolge erhöhten Alkoholkonsums treten vermehrt Transferrinmoleküle auf, die nur eine
      Kohlenhydratseitenkette aufweisen (Disialotransferrin), oder sogar keine Kohlenhydratseitenkette tragen (Asialotransferrin). Diese und weitere durch Alkoholkonsum induzierten strukturell veränderten Transferrin-Isoformen werden als CDT (Carbohydratedeficient Transferrin) bezeichnet.
      Ein täglicher Alkoholkonsum von ca. 50 – 60 g Ethanol über zwei Wochen führt in der Regel zu erhöhten CDT-Spiegeln. Eine Normalisierung erhöhter CDT-Werte ist nach einer Alkoholabstinenz von ca. zwei bis vier Wochen, in Abhängigkeit von der Höhe des CDTSpiegels, zu erwarten.
      Die Bestimmung von CDT liefert einen wertvollen Beitrag zur Erkennung von Patienten mit chronisch erhöhtem Alkoholkonsum, zum Monitoring von Änderungen im Alkoholkonsum und zur Abstinenzkontrolle. Unter den nicht-Alkohol-bedingten Erkrankungen, die eine CDT-Erhöhung auslösen können, sind chronisch aktive Hepatitiden, primäre Gallenstauungszirrhosen, Leberversagen und das äußerst seltene CDG- (Carbohydrate-deficient Glycoprotein) Syndrom zu nennen.
      Die Berechnung von %CDT aus der CDT-Konzentration und der Transferrin-Konzentration erlaubt eine weitgehende Minimierung der Einflüsse von Transferrin-Spiegel, Eisen-Status, und leichter bis mittelgradiger Leberfunktionseinschränkungen auf das CDT-Resultat. Eine weitere Verbesserung der diagnostischen Vorhersagekraft kann durch die Kombination von CDT und γGT (γ-Glutamyltransferase) erzielt werden.

       

       

       

       

       

       

       

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      CDT wird als Marker für chronischen Alkoholkonsum eingesetzt. Ein täglicher Alkoholkonsum von ca. 50 – 60 g Ethanol über zwei Wochen führt in der Regel zu erhöhten CDT-Spiegeln. Eine Normalisierung erhöhter CDT-Werte ist nach einer Alkoholabstinenz von ca. zwei bis vier Wochen, in Abhängigkeit von der Höhe des CDTSpiegels, zu erwarten.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Lipämische Proben und Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vorab zentrifugiert werden. Solten sie nicht zu klären sein, dürfen sie nicht eingesetzt werden.
        Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden

        CDT:

        Der Test wird nicht beeinflußt durch Ikterus (Bilirubin bis 0,6 g/l), Hämolyse (Hb bis 10 g/l), Lipämie (Triglyceride bis 16,2 g/l) und RF bis 3390 IU/ml.

        TRF:

        Der Test wird nicht beeinflußt durch Ikterus (Bilirubin bis 0,6 g/l), Hämolyse (Hb bis 10 g/l), Lipämie (Triglyceride bis 8,2 g/l).
        Kein High-Dose-Hook-Effekt bis 9,46 g/l.

         

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