Parvovirus-B19-IgG

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Parvovirus-B19 IgG
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        Ringelröteln
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      -
    3. 1.2 Einheit

      IE/ml

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Parvovirus B19 IgG Ak 0 - 199 Jahre (AL) < 2.5 IE/ml < 2.0 negativ
        Parvovirus B19 IgG Ak 0 - 199 Jahre (AL) < 2.5 IE/ml parvo19igg: 2.0 - < 2.5 grenzwertig
        Parvovirus B19 IgG Ak 0 - 199 Jahre (AL) < 2.5 IE/ml 2.5 positiv
    4. 1.6 Methode

      CLIA (Chemielumineszenz-Assay)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Parvovirus B19 ist ein Einzelstrang-DNA-Virus der Subfamilie Parvoviridae. Zielzellen der Parvoviren sind die Erythroblasten, so dass es bei Infektionen passager zu einer Hemmung der Erythropoese kommt.

      Infektionen kommen besonders bei Kindern und Jugendlichen vor, auch als typische Kinderkrankheit Ringelröteln bekannt. Die Inkubationszeit beträgt 1-2 Wochen. Begleitet von unspezifischer grippeähnlicher Symptomatik entwickelt sich bei Kindern typischerweise das Krankheitsbild der Ringelröteln (Exanthema subitum) mit halbmondförmig angeordnetem, kleinfleckigen Exanthem im Gesicht, an Extremitäten und Rumpf. Häufig verläuft die Infektion inapparent.

      Bei Infektionen während der Schwangerschaft kann das B19-Virus transplazentar auf den Feten übertragen werden. Dies führt zum Hydrops fetalis oder Spontanabort. Gefährlich wird die Infektion bei Patienten mit vorbestehenden hämolytischen Anämien (z. B. Sichelzellanämie, Kugelzellanämie), bei denen es zu aplastischen Krisen kommen kann. Häufig treten bei Erwachsenen Arthraligien und Arthritis auf. Bei Patienten mit einer gestörten Immunabwehr kann eine Parvovirus B19-Infektion chronische Anämie nach sich ziehen. Weitere Manifestationen einer B19-Virus-Infektion wie Myocarditis, Meningitis, akute respiratorische Erkrankungen, Arthritis können ebenfalls auftreten.

      Eine Indikation zur Parvovirus B19-Antikörperbestimmung besteht bei:

      • unklaren exanthemischen Erkrankungen
      • unklarer a- bzw. hypoplastischer Anämie
      • unklaren (postinfektiösen) Arthralgien
      • unklarem Immunstatus in der Schwangerschaft nach Kontakt
      • Verdacht auf eine frische Infektion während der Schwangerschaft
      • unklarem Hydrops fetalis

      Die IgM-Antikörper treten mit dem Exanthem auf und sind häufig bereits 3-4 Wochen nach sind bereits 3-4 Wochen nach dem Viruskontakt nicht mehr nachweisbar. Die IgG-Antikörper sind ab etwa zwei Wochen nach Viruskontakt nachweisbar und persistieren meist lebenslang.

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Ein Befundtext wird je nach Ergebnis mitgeliefert.

      Positive IgG Antikörper mit negativen IgM-Antikörper weisen auf eine zurückliegende Infektion und Immunität hin.
      Positive IgM-Antikörper mit oder ohne IgG-Antikörper weisen auf eine frische Infektion hin.
      Weiterführende Diagnostik: Parvovirus- IgG und -IgM-Blot, PCR zum Parvovirus-DNA-Nachweis

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vorab zentrifugiert werden.
        Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden
        Der Test wird nicht beeinflußt durch Ikterus (Bilirubin bis 20 mg/dl), Hämolyse (Hb bis 1000 mg/dl), Lipämie (Triglyceride bis 3000 mg/dl), Biotin (bis 3500 ng/ml), Albumin bis 6000 mg/dl, Cholesterin bis 400 mg/dl, IgG gesamt bis 2000 mg/dl, IgM gesamt bis 400 mg/dl und Gesamtprotein von 60-120 g/l
        Proben, die humane Anti-Maus-Antikörper (HAMA) enthalten, können in einer immunologischen, auf der Anwendung von monoklonalen Antikörpern gestützten Bestimmung interferieren.

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