Borrelien IgM Ak

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Borrelien IgM Ak
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        Borrelia burgdorferi IgM AK
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      ---
    3. 1.2 Einheit

      Index

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Borrelien IgM Ak 0 - 120 Jahre (AL) < 0.9 Index <0.9 negativ
        Borrelien IgM Ak 0 - 120 Jahre (AL) < 0.9 Index borigm: 0.9 - 1.1 grenzwertig
        Borrelien IgM Ak 0 - 120 Jahre (AL) < 0.9 Index >1.1 positiv
    4. 1.6 Methode

      CLIA
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Antikörpernachweis bei Verdacht auf eine Borrelien - Infektion nach Zeckenbiss sowie zur Abklärung eines Erythema migrans und als Differentialdiagnose von Fascialis-Parese, Arthralgien und Meningitis.

      Die Lyme-Borreliose ist in Mitteleuropa die häufigste durch einen Zeckenbiss übertragene Erkrankung. Die Erreger - Borrelia burgdorferi - sind gramnegative, spiralig gewundene Bakterien, die den Spirochäten zugeordnet werden. Als Überträger gelten verschiedene Zeckenarten der Gattung Ixodes. Die Lyme-Borreliose tritt weltweit auf, besonders im Sommer und Herbst, in der Stechsaison der Zecken. Die Durchseuchungsrate der Zecken liegt in Süddeutschland (große Waldgebiete) bei 10 - 15%. Weitere epidemische Gebiete sind Österreich, Schweiz, Tschechien und andere osteuropäische Gebiete. Bei Urlaubsreisen in diese Endemiegebiete ist ein begrenzter Schutz durch angepasste Kleidung, Kopfbedeckung und Schuhwerk sowie durch die Verwendung von Hautschutzmitteln bei Aufenthalt in Feucht-, Wald- und Sumpfgebieten empfehlenswert.

      Die Lyme-Borreliose zeigt eine Vielzahl klinischer Erscheinungsbilder:

      Hautläsionen, Störungen der Skelettmuskulatur, neurologische Symptome, Beeinträchtigung des lymphatischen Systems, Karditis, Augen-Entzündungen, Leber-, Lungen- und Nieren-Schädigungen und allgemeine konstitutionelle Symptome sind zu nennen. Ähnlich wie bei der Syphilis wird die Lyme Borreliose in drei verschiedene klinische Stadien eingeteilt.

      Das Stadium 1 tritt wenige Wochen nach dem Zeckenbiss und der Übertragung von Borrelia burgdorferi auf. Die klinischen Symptome sind meist unspezifisch: Fieber, Mattigkeit, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen. Das Erythema migrans (EM), eine Hautläsion, die als zirkuläres Exanthem an der Bissstelle auftritt, ist das wichtigste diagnostische Kriterium für die Frühphase. Allerdings entwickeln nur 30 - 60% der Infizierten das EM.

      Im Stadium 2 (nach wenigen Wochen bis mehreren Monaten) können neben Allgemein- beschwerden z. B. Störungen des neurologischen Systems auftreten: Fascialisparese und M. Bannwarth aufsteigende Lähmung).

      Das Stadium 3 tritt nach ein bis mehreren Jahren auf. Es wird von der Lyme-Arthritis sowie von der Akrodermatitis chronica atrophicans geprägt.

      Die 3 Stadien sind oft nicht abgrenzbar bzw. werden klinisch nicht manifest.

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Ein negativer Antikörper-Befund schließt eine akute Borreliose nicht aus, weil in der Frühphase die Antikörperbildung verzögert eintreten kann. Bei unspezifischer Symptomatik nach einem Zeckenbiss ist daher nach ca. 4 Wochen eine 2. Blutprobe auf Antikörper zu untersuchen. In einzelnen Fällen kann die messbare Immunantwort durch eine frühzeitig begonnene Antibiotika-Therapie unterdrückt worden sein. Positive Ergebnisse werden häufig durch unspezifische Reaktionen verursacht. Aus diesem Grunde werden alle positiven Befunde mittels Blot auf spezifische Reaktionen überprüft.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vorab zentrifugiert werden.
        Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden
        Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis 1000 mg/dl Hämoglobin.
        Lipämie: Keine wesentliche Beeinflussung bis 3000 mg/dl Triglyceride.
        Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis 20 mg/dl Bilirubin.

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