Analyse | Alter (Geschlecht) | Referenz/GW/ThB | Bewertung |
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FSME-Virus IgM Ak | 0 - 120 Jahre (AL) | < 0.8 Ratio | <0,8 negativ |
FSME-Virus IgM Ak | 0 - 120 Jahre (AL) | < 0.8 Ratio | fsmeigm: 0,8 - <1,1 grenzwertig |
FSME-Virus IgM Ak | 0 - 120 Jahre (AL) | < 0.8 Ratio | 1,1 positiv |
Der Test wird zur Bestimmung der FSME-Virus Antikörper zur Abklärung bei V.a. bestehende FSME-Erkrankung oder zur Prüfung des Immunstatus nach stattgehabter Erkrankung oder erfolgter Impfung verwendet. Das FSME – Virus gehört zur Gruppe der Flavi-Viren aus der Familie der Togaviridae. Es ist im Speichel infizierter Zecken der Gattung Ixodes ricinus nachzuweisen und wird während des Saugvorgangs auf den menschlichen und tierischen Wirt (Füchse, Rehwild und Vögel) übertragen. Virushaltige Zecken treten in der warmen Jahreszeit örtlich begrenzt in Zentraleuropa, vorwiegend in Bayern, Baden-Württemberg, Tschechien und Slowenien sowie in Russland und Japan auf. Sie halten sich in Sträuchern und im Unterholz großer Waldgebiete und Parkanlagen auf. Besonders gefährdet sind daher Forstarbeiter und Wanderer ohne schützende Kleidung. Bei ca. 70% der infizierten Personen verläuft die Infektion ohne Symptome, Antikörper sind jedoch nachweisbar. Bei 30% der Infizierten folgt nach einer Inkubationszeit von etwa 2–20 Tagen eine Virämie. Es treten grippale Symptome und Husten auf, die meist folgenlos abklingen. Nur bei einem Teil dieser Patienten entsteht eine zweite Virämie und als Folge eine Meningitis mit oder ohne Enzephalitis. Prophylaktisch wird eine aktive Schutzimpfung empfohlen. Der Immunschutz währt nach Dreifachimmunisierung wahrscheinlich 3-5 Jahre. Die passive Immunisierung sollte bei Erwachsenen nur unmittelbar nach einem Zeckenbiss in einem Gefährdungsgebiet angewandt werden.
IgM- und IgG- Antikörper gegen FSME können 7-10 Tage nach einer Infektion bzw. mit Beginn der zweiten Krankheitsphase nachgewiesen werden. Ein positives Ergebnis im IgG, welches mit einer einzelenen Serumprobe erhalten wurde (ohne Verlaufskontrolle) , erlaubt keine gesicherte Aussage über eine vorliegende Infektion. Erst die Untersuchung eines Serumpaares (erstes Serum bei Einsetzen klinischer Symptome ; zweites Serum nach ca. 14 Tagen) sichert die korrekte Diagnose. Bei Verläufen ohne klare Symptomatik des ZNS (Meningitis, Enzephalomyelitis, Myelitis) gilt der alleinige IgM-Nachweis im Blut als unzureichend spezifisch, so dass empfohlen wird, den 4-fachen IgG-Titeranstieg in zwei Serumproben zu überprüfen. Nachgewiesene IgG-Antikörper persistieren mit lebenslanger Immunität. Neben dem serologischen Befund ist auch immer die Klinik des Patienten für die Diagnose zu beachten. Während der ersten Krankheitsphase ist der Nachweis des Virusgenoms aus Blut mittels PCR möglich. Allerdings schließt ein negativer Befund eine FSME-Infektion nicht aus. Beim direktem oder indirektem Nachweis des FSME-Virus, soweit er auf eine akute Infektion hinweist, besteht in Deutschland gemäß §7 Abs. 1 Nr. 14 IfSG namentliche Meldepflicht beim Gesundheitsamt.
Hämolytische, lipämische und ikterische Proben ergaben bis zu einer Konzentration von 10 mg/ml für Hämoglobin, von 20 mg/ml für Triglyceride und von 0,4 mg/ml für Bilirubin keine Interferenzen im vorliegenden ELISA. Kreuzreaktivitäten mit anderen Flavi-Viren können nicht ausgeschlossen werden. Sie wurden bei Anti-West-Nil-positiven sowie Anti-Dengue-Virus-positiven Patientenproben beobachtet.