Analyse | Alter (Geschlecht) | Referenz/GW/ThB | Bewertung |
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CMV IgG Ak-Index | 0 - 120 Jahre (AL) | < 1.3 Ak-Index | < 0.6 unplausibel |
CMV IgG Ak-Index | 0 - 120 Jahre (AL) | < 1.3 Ak-Index | cmvaki: 0.6 - < 1.3 negativ |
CMV IgG Ak-Index | 0 - 120 Jahre (AL) | < 1.3 Ak-Index | cmvaki: 1.3 - 1.5 grenzwertig |
CMV IgG Ak-Index | 0 - 120 Jahre (AL) | < 1.3 Ak-Index | > 1.5 positiv |
IgG-Antikörpernachweis bei Verdacht auf eine primäre oder reaktivierte Cytomegalie-Infektion sowie bei Verdacht auf Beteiligung des ZNS, zur Bestätigung bzw. Ausschluss einer intrathekalen Anitkörperproduktion.
Das Cytomegalie Virus (CMV) gehört zur Gruppe der Herpesviridae. Es ist weltweit verbreitet. Die meisten serologisch festgestellten CMV-Primärinfektionen verlaufen latent oder mit klinisch unspezifischer Allgemeinsymptomatik ohne schwerwiegende Komplikationen. Das Virus vermehrt sich in Epithelzellen und Lymphknoten und breitet sich während der virämischen Phase in verschiedenen Organen aus. Durch die Bildung von Antikörpern wird die Erstinfektion beendet. Das Virus perisitiert jedoch lebenslang und kann gelegentlich reaktiviert werden. Es zeigt sich dann eine Virusausscheidung im Urin und ein IgG-Titeranstieg. Bei immunkompetenten Personen läuft diese ohne jegliche klinische Symptomatik ab. Bei immunsupprimierten, z.B. Transplantierten, kann eine bedrohliche Situation entstehen.
Ein Primärinfekt in den ersten 4 Schwangerschaftsmonaten kann eine intrauterine Infektion des Feten verursachen, die häufig zum Abort führt oder schwere Schäden beim Fetus hervorruft. Eine perinatale Infektion ist möglich durch Übertragung des Virus während der Geburt. Klinische Folgen einer kongenitalen oder perinatalen CMV-Infektion können Schäden des Hör-und Gleichgewichtsorganes, Leber- und Milzvergrößerung, Thrombopenie, Schäden im Bereich des Zentralnervensystems sowie psychomotorische Entwicklungsstörungen sein.
Bei Patienten mit verminderter Immunabwehr ist die primäre, aber auch die reaktiverte CMV-Infektion eine schwere opportunistische Krankheit (hohes Fieber, atypische Lymphozytose, Lymphknotenschwellung, Sepsis, Pneumonie, Hepatitis, Retinitis und Transplantatabstoßung). Eine Diagnose ist wegen der uncharakteristischen Symptome schwierig, so dass eine differentialdiagnostische Abgrenzung gegenüber Toxoplasmose, Hepatitis und EBV notwenig ist.
Antikörper sind bei einer Erstinfektion mit Komplikationen kurz nach Symptombeginn nachweisbar, zunächst IgM-Antikörper, dann IgG-Antikörper, die im Verlauf von 2-3 Wochen auf hohe Werte ansteigen. IgG-Antikörper sind lebenslang nachweisbar, bei einer Reaktivierung ist ein deutlicher IgG-Titeranstieg zu erkennen.
Eine Impfung gegen die CMV-Infektion existiert bislang nicht. In Risikoberufen kann seronegativen Schwangeren bei engem Kontakt mit bekannten Virusausscheidern CMV-spezifisches Hyperimmunglobulin verordnet werden.
Der Anti-CMV-Liquor-ELISA ist für die Bestimmung einer Erreger-spezifischen intrathekalen Antikörpersynthese geeignet und unterstützt die Diagnose von akut- oder chronisch entzündlichen Prozessen des ZNS. Um zwischen intrathekal produzierten und aus dem Blut in den Liquor gelangten Antikörpern unterscheiden zu können, müssen die Erreger-spezifischen Antikörper im Liquor und Serum ins Verhältnis zueinander und zum Gesamt-lgG gesetzt und der relative Liquor/Serum-Quotient LSQ (Synonym: Antikörperindex AKI) berechnet werden.
Der errechnete Antikörperindex wird in 4 Wertelagen wiedergegeben:
Bei bestehendem V.a. eine Enzephalitis/Meningitis sollte der Direktnachweis mittels PCR erfolgen.
Eine Antikörperproduktion im ZNS kann bei verschiedenen pathologischen Zuständen auftreten, beispielsweise bei einem Plasmozytom, bei Enzephalomylitis disseminata (MS), oder bei einer virusspezifischen Enzephalitis/Meningitis.
Falls Hinweise auf intrathekale IgG-Produktion oder auf eine Schrankenstörung bestehen, orientiert man sich zusätzlich an dem Liquor/Serum-Quotientendiagramm von Reiber (1991).
Hämolytische, lipämische und ikterische Proben ergaben bis zu einer Konzentration von 10 mg/ml für Hämoglobin, von 20 mg/ml für Triglyceride und von 0,4 mg/ml für Bilirubin keine Interferenzen im vorliegenden ELISA.