Analyse | Alter (Geschlecht) | Referenz/GW/ThB | Bewertung |
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CMV IgG Ak | 0 - 120 Jahre (AL) | < 14 U/ml | <12 negativ |
CMV IgG Ak | 0 - 120 Jahre (AL) | < 14 U/ml | cmvigg: 12 - <14 grenzwertig |
CMV IgG Ak | 0 - 120 Jahre (AL) | < 14 U/ml | 14 positiv |
IgG-Antikörpernachweis bei Verdacht auf eine primäre oder reaktivierte Cytomegalie-Infektion, insbesondere in der Schwangerschaft, bei Bluttransfusionen, Transplantationen und immungeschwächten Personen.
Das Cytomegalie-Virus (CMV) gehört zur Gruppe der Herpesviridae. Es ist weltweit verbreitet. Die Übertragung des Virus erfolgt über Sperma, Speichel, Muttermilch, Bluttransfusionen, Transplantationen und während der Schwangerschaft diaplazentar oder auf dem Geburtsweg. Die meisten serologisch festgestellten CMV-Primärinfektionen verlaufen latent oder mit klinisch unspezifischer Allgemeinsymptomatik ohne schwerwiegende Komplikationen. Das Virus vermehrt sich in Epithelzellen und Lymphknoten und breitet sich während der virämischen Phase in verschiedenen Organen aus. Durch die Bildung von Antikörpern wird die Erstinfektion beendet. Das Virus persistiert jedoch lebenslang und kann gelegentlich reaktiviert werden. Es zeigt sich dann eine Virusauscheidung im Urin, IgG-Titeranstieg, aber eine unauffällige Klinik bei immunkompetenten Personen.
Ein Primärinfekt in den ersten 4 Schwangerschaftsmonaten kann eine intrauterine Infektion des Feten verursachen, die häufig zum Abort führt oder schwere Schäden beim Fetus hervorruft.
Eine perinatale Infektion ist möglich durch Übertragung des Virus während der Geburt. Klinische Folgen einer kongenitalen oder perinatalen CMV-Infektion können Schäden des Hör- und Gleichgewichtsorganes, Leber- und Milzvergrößerung, Thrombopenie, Schäden im Bereich des Zentralnervensystems sowie psychomotorische Entwicklungsstörungen sein.
Bei Patienten mit verminderter Immunabwehr ist die primäre, aber auch die reaktivierte CMV-Infektion eine schwere opportunistische Krankheit (hohes Fieber, atypische Lymphozytose, Lymphknotenschwellung, Sepsis, Pneumonie, Hepatitis, Retinitis und Transplantatabstoßung). Eine Diagnose ist wegen der uncharakteristischen Symptome schwierig, so dass eine differential-diagnostische Abgrenzung gegenüber Toxoplasmose, Hepatitis und EBV notwendig ist.
Die Abwesenheit spezifischer Antikörper schließt eine akute Infektion im Inkubationsstadium nicht aus. Besteht bei negativen Befund der Verdacht auf das Vorliegen einer CMV-Infektion, sollte eine etwa zwei bis drei Wochen später entnommene Probe zusammen mit der ersten getestet werden, um auf Serokonversion zu prüfen. Eine Serokonversion gibt Hinweise auf das Vorliegen einer frischen Infektion. Positive Proben enthalten Antikörper gegen CMV. Sie geben ein Hinweis auf das Vorliegen einer zurückliegenden oder auch akuten Infektion (Bestimmung der IgM Antikörper empfohlen). Antikörper sind bei einer Erstinfektion kurz nach Symptombeginn nachweisbar, zunächst IgM-Antikörper, dann IgG-Antikörper, die im Verlauf von 2-3 Wochen auf hohe Werte ansteigen. IgG-Antikörper sind lebenslang nachweisbar, bei einer Reaktivierung ist ein deutlicher IgG-Titeranstieg zu erkennen. Ein positiver IgM-Nachweis in der Schwangerschaft ist aufgrund möglicher falsch-positiver Befunde labordiagnostisch weiter abzuklären. Diese sollte durch die Bestimmung der Avidität der CMV-spezifischen IgG-Antikörper und durch den Antikörpernachweis gegen die Strukturproteine des CMV im Immunoblot erfolgen. Der Nutzen einer PCR-Untersuchung aus mütterlichem Blut in der Schwangerschaft ist begrenzt.
Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vorab zentrifugiert werden.
Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden
Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis 1000 mg/dl Hämoglobin.
Lipämie: Keine wesentliche Beeinflussung bis 3000 mg/dl Triglyceride.
Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis 20 mg/dl Bilirubin.
Proben, die humane Anti-Maus-Antikörper (HAMA) enthalten, können in einer immunologischen, auf der Anwendung von monoklonalen Antikörpern gestützten Bestimmung interferieren.