Legionella pneumophila Antigen Schnelltest

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Legionellen Schnelltest im Urin
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        -
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      ulegag
    3. 1.2 Einheit

      negativ oder positiv

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Urin: Legionellen Antigen 0 - 120 Jahre (AL) negativ
    4. 1.6 Methode

      FIA (FluoreszenzImmunoassay)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Spontanurin. Borsäure kann als Konservierungsmittel verwendet werden
    2. 2.3 Probe

      Urin
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      3 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Verdacht auf eine Legionellose (Legionärskrankheit oder zur Abklärung von Pneumonien bei immunsupprimierten und hospitalisierten Patienten.

      Die Legionärskrankheit wird durch Legionella pneumophila verursacht. Von ambulanten Patienten isolierte Stämme von Legionella pneumophila gehören vorwiegend der Serogruppe 1 an. Jedoch können auch andere Serogruppen bzw. andere Legionellen-Spezies eine Pneumonie verursachen. Die Krankheit beginnt nach einer Inkubationszeit von 2 - 10 Tagen mit unspezifischen grippalen Symptomen wie Fieber (über 39°C) und Schüttelfrost, oft begleitet von Diarrhöe und Erbrechen. Neben dem Bild einer Lungenentzündung treten häufig auch cerebrale Symptome wie Verwirrtheit, Desorientierung und starke Kopfschmerzen auf. Bei unbehandelten Patienten können respiratorische oder renale Insuffizienz zum Tode führen. Daher ist eine rasche Diagnose sehr wichtig, um eine Antibiotika-Behandlung einzuleiten.

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Resultat negativ: Mit dem Antigentest im Urin wird hauptsächlich die L. pneumophila-Serogruppe 1 erfasst. Ein negatives Testergebnis schließt eine Infektion mit Legionella pneumophila der Serogruppe 1 jedoch nicht aus. L. pneumophila der Serogruppe 1 ist nur für ca. 70% aller Legionellosen verantwortlich. Es könnte eine Legionellose durch eine nicht erfasste andere Serogruppe oder eine andere Legionellen-Spezies vorliegen. Darüber hinaus kann die Antigenmenge bei verdünntem Urin oder geringer Erregerlast unter der Detektionsschwelle liegen. Daher sollte bei weiterbestehendem Verdacht auf eine Legionellose eine Verlaufskontrolle aus Urin erfolgen. Darüber hinaus empfiehlt sich ggf. eine Untersuchung mittels PCR aus Atemwegsmaterial.

      Resultat positiv: Das Resultat sollte in Verbindung mit den Befunden aus der klinischen Untersuchung des Patienten und weiteren diagnostischen Verfahren interpretiert werden. Ein simultaner Nachweis von S. pneumoniae Antigen im Urin im Rahmen von Koinfektionen wurde beschrieben. Bei einigen Patienten persistiert die Antigen-Ausscheidung über längere Zeit. Bei immundefizienten Personen wurde eine Nachweisdauer für das Antigen über mehrere Monate nachgewiesen.

      Falsch positive Ergebnisse durch Präsenz von Rheumafaktoren im Urin sowie bei Patienten mit Serumkrankheit oder unter Therapie mit Hasenserum sind beschrieben. Störende Proteine werden in einem zusätzlichen Ansatz hitzeinaktiviert. Bei negativem Resultat ist von einer Interferenz durch Rheumafaktoren o.ä. auszugehen.

      Meldepflicht

      Ein positiver Legionellen-Antigen-Nachweis im Urin stellt einen meldepflichtigen Laborbefund nach §7 Infektionsschutzgesetz dar.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Es wurden mehrere Substanzen mit dem Sofia Legionella FIA ausgewertet, die nicht zu Störungen führten.
        Es wurden mehrere bakterielle und fungale Mikroorganismen und Virenisolate beurteilt. Keiner der untersuchten Organismen und Viren wiesen Anzeichen von Kreuzreaktivität auf.
        Rheumaähnliche Faktoren wurden bei Immunassays zum Nachweis des Legionella-Antigens im Harn mit dem Auftreten von falsch positiven Ergebnissen in Verbindung gebracht.

         

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