Analyse | Alter (Geschlecht) | Referenz/GW/ThB | Bewertung |
---|---|---|---|
VZV IgG Ak | 0 - 120 Jahre (AL) | < 110 IE/l | <80 negativ |
VZV IgG Ak | 0 - 120 Jahre (AL) | < 110 IE/l | vzvigg: 80 - <110 grenzwertig |
VZV IgG Ak | 0 - 120 Jahre (AL) | < 110 IE/l | 110 positiv |
Das Varizella-Zoster-Virus (VZV), Synonym: Humanpathogenes Herpes-Virus 3 (HHV3), ist der Erreger der Windpocken (Varizellen). Nach der Erstmanisfestation persistiert es lebenslang in sensiblen Nervenzellen, wo es gegebenenfalls reaktiviert wird und als Zweitmanifestation die Gürtelrose auslöst.
Windpocken
Nach einer Inkubationszeit von 14-21 Tagen treten nach Fieber und Abgeschlagenheit Erytheme und stark juckende Bläschen auf, die vom Kopf ausgehend den ganzen Körper befallen. Die Symptome dauern ca. 10 Tage an. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion des Rachensekrets und durch den virushaltigen Inhalt der Bläschen. Der Ansteckungsindex ist sehr hoch, besonders am ersten bis zum sechsten Tag nach Ausbruch des Exanthems. Während einer Schwangerschaft ist eine diaplazentare Übertragung des Erregers selten, kann aber zu folgenden Risiken führen:
In den ersten Schwangerschaftswochen sind Abort, Früh- oder Totgeburt möglich. Um den Geburtstermin, 4 Tage vor bis zwei Tage danach, besteht die Gefahr einer Übertragung des Erregers auf das Kind, wodurch der schwer verlaufende generalisierte Herpes neonatorum verursacht wird.
Herpes Zoster
Die Zweitmanifestation der Varizellen beim Menschen ist der Herpes Zoster oder allgemein Gürtelrose genannt. Durch die Persistenz des Erregers in den Spinalganglien ist z. B. bei geschwächter Immunabwehr eine Reaktivierung der Infektion als Herpes Zoster möglich, der sich meist einseitig auf das Versorgungsgebiet eines Spinalnervs beschränkt, aber sehr lange schmerzhaft und im Gesichtbereich und im Auge (Zoster ophthalmicus) sehr unangenehm sein kann. Als Folge eines Herpes Zoster können Facialisparese, Erblindung und Enzephalitis auftreten. Im Verlauf einer Schwangerschaft ist ein Zoster unbedenklich, da eine diaplazentare Virusverbreitung wegen der bereits vorhandenen Antikörper ausbleibt.
Antikörper gegen Varizella-Zoster-Viren lassen sich nahezu bei allen Patienten während der Erkrankung und nach deren Ablauf im Serum nachweisen. IgG- und IgM-Antikörper gegen VZV sind Marker bei Verdacht auf eine VZV-Infektion, insbesondere die Bestimmung des VZV-IgG-Antikörper-Titers währen der Schwangerschaft. Nach einer Infektion sowie nach erfolgreicher Schutzimpfung entwickelt sich in der Regel eine lebenslange Immunität.
Antikörper gegen Varizella-Zoster-Viren lassen sich bei nahezu allen Patienten während der Erkankung oder nach deren Ablauf im Serum nachweisen. Dabei ist für die Diagnose einer VZV-Infektion neben dem serologischen Befund auch immer die Klinik des Patienten zu beachten. Ein negatives Ergebnis weist auf die Abwesenheit virusspezifischer Antikörper nachweisbar hin. Besteht trotz eines Negativsbefunds Verdacht auf eine Virusexposition, so sollte eine zweite Untersuchungsprobe mindestens 1 - 2 Wochen nach dem vermutlichen Zeitpunkt der Virusexposition entnommen und zusammen mit der ersten Probe untersucht werden. Bei grenzwertigen Proben sollte ebenfalls eine zweite Untersuchungsprobe nach 7 Tagen entommen und mit der ersten Probe zusammen untersucht werden. Ein positives Ergebnis weist auf das Vorhandensein virusspezifischer Antikörper hin. Falls gleichzeitig keine virusspezifischen IgM-Antikörper gefunden werden, kann für den Probanden eine zurückliegende VZV-Erkrankung, bzw. Immunglobulingabe angenommen werden. Eine Serokonversion von IgG und IgM beweist eine frische Infektion. Ein siginikanter IgG-Anstieg bei einem in mindestens 7-tägigem Abstand gewonnenen Probenpaar weist auf eine Virusreaktivierung hin. Vorhandene, virusspezifische Antikörper verhindern einer erneute subklinische Infektion nicht. In einigen Fällen kann diese Reinfektion bei älteren Personen oder immunsupprimierten Patienten zu einer erneuten Erkrankung an Windpocken führen.
Hämolytische, lipämische und ikterische Proben ergaben bis zu einer Konzentration von 10 mg/ml für Hämoglobin, von 20 mg/ml für Triglyceride und von 0,4 mg/ml für Bilirubin keine Interferenzen im vorliegenden ELISA.