beta-2-Mikroglobulin im Serum

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Beta-2-Mikroglobulin
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        beta-2-Mikroglobulin im Serum, b2m
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      B2MS
    3. 1.2 Einheit

      mg/l

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Beta-2-Mikroglobulin 0 - 1 Tage (AL) 2.5 - 4.5 mg/l
        Beta-2-Mikroglobulin 2 - 364 Tage (AL) 0.8 - 2.2 mg/l
        Beta-2-Mikroglobulin 1 - 120 Jahre (AL) 0.8 - 2.2 mg/l
    4. 1.6 Methode

      Immunologischer Trübungstest
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      - Verlaufs- und Therapiebeurteilung lymphoider Neoplasien
      - Beurteilung der glomerulären Filtrationsrate, insbesondere bei Kindern
      - Diagnostik und Verlaufsbeurteilung tubulo-interstitieller Nierenschäden
      - Erkennung einer Abstoßungsreaktion nach allogener Knochenmarktransplantation
      - Kontrolle der ß2-M-Konzentration bei Dialysepatienten
      - Beurteilung der Nierenfunktion nach Nierentransplantation

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Änderungen des ß2-M Serumwertes sind bedingt durch eine vermehrte Produktion kernhaltiger Zellen, Änderungen der GFR oder der tubulären Rückresorption.
      Zu einer Erhöhung der Serumkonzentration kommt es bei allen Zuständen mit einer Erhöhung der Proliferationsrate lymphozytärer Zellen (Multiples Myelom, M. Hodgkin, chronisch lymphatische Leukämie und andere maligne Non-Hodgkin-Lymphome) oder bei Niereninsuffizienzen aus unterschiedlicher Ursache.
      Auch andere Erkrankungen mit einer stärkeren Aktivierung des zellulären Immunsystems bewirken eine Erhöhung des Serumwertes (bestimmte Autoimmunerkrankungen, infektiöse Mononukleose, Transplantatabstoßung).

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
        Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index I von 60 für konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin (ca. 60 mg/dl konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin).
        Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index H von 1000 (ca. 1000 mg/dl Hämoglobin).
        Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index L von 1000. Es besteht keine zufriedenen Übereinstimmung zwischen dem Index L (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration.
        Rheumafaktoren bis 1200 IU/ml stören nicht.
        High-Dose-Hook-Effekt: Bis zu einer ß2-Mikroglobulin-Konzentration von 240 mg/l tritt kein falsches Ergebnis auf.
        In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Morbus Waldenström), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
        Medikamente:In therapeutischen Konzentrationen wurde bei üblichen Medikamenten- Panels keine Störung gefunden.
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