LH - luteinisierendes Hormon

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Luteinisierendes Hormon
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        Lutropin
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      LH
    3. 1.2 Einheit

      IU/l

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Luteinisierendes Hormon (LH) 0 - 120 Jahre (W)
        Luteinisierendes Hormon (LH) 0 - 17 Jahre (M)
        Luteinisierendes Hormon (LH) 18 - 120 Jahre (M) 1.7 - 8.6 IU/l
        Luteinisierendes Hormon (LH) 0 - 120 Jahre (NN)
    4. 1.6 Methode

      ECLIA (ElektroChemieLumineszenz ImmunoAssay)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Frauen: Abklärung primäre und sekundäre Ovarialinsuffizienz,  Polycystisches Ovarsyndrom im Zusammenhang mit FSH, V. a. Menopause, V. a. Prämature Ovarialinsuffizienz (POF), V. a. Pubertas praecox, V.a. Pubertas tarda

      Männer: Abklärung primärer und sekundärer Hypogonadismus, Pubertas tarda und Pubertas praecox, V.a. Leydigzell-Insuffizienz

       

       

       

       

       

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Der rasche Anstieg von LH in der Zyklusmitte löst den Follikelsprung aus und bewirkt die Umwandlung des Follikels zum Corpus luteum mit Bildung und Sekretion von Progesteron. Eine serielle Messung von LH kann also zum Zyklusmonitoring eingesetzt werden. Die zusätzliche Bestimmung von FSH kann zur Diagnose bei Störungen der gonadalen Funktion (wie unerfülltem Kinderwunsch) beitragen. Ein LH/FSH-Quotient von ≥ 2 spricht bspw. für eine ovarielle Hyperandrogenämie und kann auf das Vorliegen eines Polycystischen Ovarsyndrom hinweisen.
      Das LH stimuliert im Hoden die Testosteronbiosynthese durch Wirkung auf die Leydigzellen. Ein isolierter Leydigzellschaden im Hoden (primärer Hypogonadismus) ist daher an einem erhöhten LH zu erkennen.

       

       

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vorab zentrifugiert werden.
        Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden.
        Keine mit Azid stabilisierte Proben verwenden.
        Der Test wird nicht beeinflusst durch Ikterus (Bilirubin <66 mg/dl), Hämolyse (Hb <1 g/dl), Lipämie (Intralipid <1900 mg/dl), Biotin (<50 ng/ml) und Rheumafaktoren (<1200 IU/ml).
        Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (>5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.
        In seltenen Fällen können Störungen durch extrem hohe Titer von Antikörpern gegen Analyt-spezifische Antikörper, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten.
        Kein High-dose Hook-Effekt bei LH-Konzentrationen bis 1150 IU/l.
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