Vitamin B12

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Vitamin B12
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        Cobalamin, VB12, Vit. B 12
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      B12
    3. 1.2 Einheit

      pg/ml

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Vitamin B12 0 - 120 Jahre (AL) 197 - 771 pg/ml
    4. 1.6 Methode

      ECLIA (ElektroChemiLumineszenz ImmunoAssay)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      V.a. Vitamin B12-Mangel, perniziöse Anämie, bei chronisch atropher Gastritis (Autoimmungastritis), bei fleischloser Ernährung

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Eine Vitamin B12–Konzentration von >300 pg/ml schließt einen Vitamin B12–Mangel weitgehend aus. Unter Vitamin B12–Therapie werden grundsätzlich Konzentrationen von >2000 pg/ml gemessen. Die Medikation ist mindestens 2 Tage vor der Bestimmung abzusetzen. Das Vitamin wird ständig mit Gallensäuren in den Dünndarm abgegeben und an dessen Ende – dem Ileum – mithilfe des Intrinsic Faktors wieder aufgenommen. Der Bedarf ergibt sich also aus den Mengen, die im Ileum nicht wieder rückresorbiert werden konnten, abzüglich der Mengen, die möglicherweise schon dort durch Mikroorganismen produziert werden. Falls es zur Störung bei der Bildung des Intrinsic Faktors kommt, kann das Vitamin gar nicht mehr aufgenommen oder rückresorbiert werden, wodurch sich die Speicher im Organismus schnell leeren. Bei Verdacht auf Vitamin-B12-Mangel aufgrund klinischer Symptome (Polyneuropathien, Anämie) sind ergänzend eine Holotranscobalminbestimmung und/oder eine Methylmalonsäurebestimmung angeraten (siehe dortige SOPen). Bei fortgeschrittenen Nierenfunktionsstörungen ist zu berücksichtigen, dass die Konzentrationen des Vitamin B12 bzw. des Holotranscobalmins im Normwertbereich liegen können, während MMS-Spiegel in der Regel erhöht sind. Bei der Interpretation der Laborwerte solcher Patienten ist zusätzlich zur Klinik die GFR mitzuberücksichtigen (ggf. durch Cystatin-C ermittelt). Als eine der Ursachen eines Intrisic Faktor-Mangels ist insbesondere eine chronisch atrophe Gastritis (Autoimmungastritis) zu berücksichtigen als auch selten Mutationen im GIF-Gen. Bei Verdacht auf Intrinsic Faktor-Mangel ist daher eine Bestimmung der IF-Antikörper ergänzend zu empfehlen.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
        Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden.
        Keine mit Azid stabilisierten Proben verwenden
        Der Test wird nicht beeinflußt durch Ikterus (Bilirubin <65 mg/dl), Hämolyse (Hb <1 g/dl), Intralipid (<1500 mg/dl), Biotin (<50 ng/ml), IgG (<28 g/L) IgA (<16 g/L) und IgM (<10 g/L).
        Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.
        Keinen Einfluss durch Rheumafaktoren bis 1500 IU/ml beobachtet.
        In seltenen Fällen können Störungen durch extrem hohe Titer von AK gegen Analyt-spezifische AK, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten. Diese werden durch eine entsprechende Testanordnung minimiert.
        Da normalerweise "Intrinsic Factor" als Bindeprotein in Vitamin B12-Serumtests verwendet wird, können Antikörper gegen "Intrinsic Factor" (verbreitet bei perniziöser Anämie) zu erhöhten Vitamin B12 Messwerten führen. Der Elecsys Vitamin B12 II Test ist so konzipiert, dass Störungen aufgrund von Antikörpern gegen "Intrinsic Factor" vermieden werden.
        Proben mit extrem hohen Gesamtproteinkonzentrationen sind für diesen Test nicht geeignet, da es zur Bildung von Protein-Gel im Probengefäß kommen kann. Die Bildung von Protein-Gel wurde in Proben mit einer Gesamtproteinkonzentration von >160 g/L beobachtet.
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