S100

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      S100
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        S 100 (soluble in 100% ammoniumsulfate) , neurogliales Protein S100
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      S100
    3. 1.2 Einheit

      µg/l

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        S100-Protein 0 - 120 Jahre (AL) < 0.105 µg/l
    4. 1.6 Methode

      ECLIA (ElektroChemieLumineszenz ImmunoAssay)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Therapieüberwachung und Verlaufsbeobachtung bei malignen Melanomen, Prognoseabschätzung bei Schädel-Hirn-Trauma (SHT)

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Erhöhte S100 Werte weisen bei Patienten mit malignem Melanom auf eine zunehmende Tumorprogression hin. So werden beim Stadium III 10% und beim Stadium IV in 85% der Patienten erhöhte S 100 Werte gefunden.
      Mit unterschiedlichen Testverfahren ermittelte Tumormarkerkonzentrationen einer Patientenprobe können nicht miteinander verglichen werden. Progression und Remission können allein durch den Wandel der Methode vorgetäuscht werden. Bedeutsamer als die Einordnung eines Tumormarkerwertes in den Referenzbereich ist die kinetische Entwicklung eines Tumormarkertestes bei dem jeweiligen Individuum.
      Bei dem hier eingesetzten Test erkennen 2 monoklonale Antikörper die ß-Kette innerhalb des S100-Dimers. Das S100 ßß Dimer ist in hohen Konzentrationen in astroglialen Zellen des zentralen Nervensystems vorhanden, in geringen Konzentrationen u.a. in Melanozyten. S100 wird nach traumatischen Hirnverletzungen, Apoplex und degenerativen Hirnerkrankungen nachgewiesen.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
        Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden.
        Keine mit Azid stabilisierte Proben verwenden.
        Der Test wird nicht beeinflußt durch Ikterus (Bilirubin <66 mg/dl), Hämolyse (Hb <1,0 g/dl), Lipämie (Intralipid <2000 mg/dl) uns Biotin (<1200 ng/ml), IgG ( bis 5,0 g/dl), IgA (bis 1,6 g/dl) sowie IgM (bis 1,0 g/dl).
        Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (>5, mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.
        Keinen Einfluss durch Rheumafaktoren bis 1200 IU/ml beobachtet.
        Kein High-Dose Hook-Effekt bei S100-Konzentrationen bis 10 µg/ml.
        Folgende Medikamente in folgenden Konzentrationen stören den Test nicht: Cisplatin (50 mg/l), Doxorubicin (200 mg/l; Dacabazin (5000 mg/dl) sowie Interferon α (15 Mio IU/l).
        In seltenen Fällen können Störungen durch extrem hohe Titer von AK gegen Analyt-spezifische AK, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten. Diese werden durch eine entsprechende Testanordnung minimiert.
        Es ist bekannt, dass in seltenen Fällen PSA-Isoformen auftreten, die von den einzelnen PSA-Tests unterschiedlich gemessen werden. Solche Befunde sind mit PSA-Tests verschiedener Hersteller in Einzelfällen beschrieben.
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