löslicher Transferrinrezeptor (sTfR)

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      löslicher Transferrinrezeptor
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        sTfR, soluble transferrin receptor
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      stfr
    3. 1.2 Einheit

      mg/l

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        0 - 1 Jahre (AL) 1.37 - 2.85 mg/l
        2 - 5 Jahre (AL) 1.05 - 3.05 mg/l
        6 - 11 Jahre (AL) 1.16 - 2.72 mg/l
        12 - 16 Jahre (AL) 0.97 - 2.6 mg/l
        17 - 120 Jahre (AL) 0.84 - 2.32 mg/l
        0 - 120 Jahre (NN)
    4. 1.6 Methode

      Partikel-verstärkter immunologischer Trübungstest
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      V.a. Eisenmangelanämie, wenn Ferritin und Transferrin als Akut Phase- bzw. negativ-Akut-Phase-Protein nicht verwertbar sind

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Der Anstieg des sTfR ist ein früher Indikator der Erschöpfung der Speichereisenreserve (Ferritin ist erniedrigt)und des Verbrauchs des funktionellen Eisenkompartiments (Absinken der Transferrinsättigung, später auch Absinken des Hämoglobins). Die sTfR-Konzentration wird dabei nicht beeinflusst durch chronische Erkrankungen wie Lebererkrankungen, Infektionen oder Tumorerkrankungen und ist damit kein Akut-Phase-Protein.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
        Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem I-Index von 60 für konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin (ca. 60 mg/dl konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin).
        Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem H-Index von 1000 (ca. 1000 mg/dl Hämoglobin).
        Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem L-Index von 2000. Es besteht keine zufriedenen Übereinstimmung zwischen dem L-Index (entspricht der Trübung) und der Triglycerid-Konzentration.
        Rheumafaktoren bis <1200 IU/ml stören nicht.
        High-Dose-Hook-Effekt: Bis zu einer sTfR-Konzentration von 80 mg/l tritt kein falsches Ergebnis auf.
        In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Morbus Waldenström), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
        Medikamente: In therapeutischen Konzentrationen wurde bei üblichen Medikamenten-Panels keine Interferenz gefunden.
        In sehr seltenen Fällen können Patientenproben partikelagglutiniernde Proteine enthalten (z.B: heterophile Antikörper oder durch abnormale Immunglobulin-Sythese entstandene Antikörper, beispielsweise bei Gammopathien wie MGUS oder Wakdenström-Makroglobulinämie), die mit dem Test zu falsch niedrigen oder hohen Ergebnissen verhelfen.

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