Harnsäure im Urin, U-HS

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Harnsäure im Urin
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        Harnsäure im Urin
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      HS im Urin
    3. 1.2 Einheit

      mg/dl

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        0 - 120 Jahre (AL) 37 - 92 mg/dl
    4. 1.6 Methode

      Enzymatischer Farbtest
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Spontanurin
    2. 2.3 Probe

      Urin
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1000 µl
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Bestimmung sinnvoll im Zusammenhang mit dem Harnsäurespiegel im Serum zur Beurteilung der Harnsäureasuscheidung und der Gicht.

      Nachweis einer vermehrten endogenen Harnsäurebildung z.B.
      - bei Auftreten v. Gicht im Kindes- und Jugendalter
      - Nierensteinerkrankung mit Bildung Harnsäure- oder Calcium-haltiger Nierensteine bei normaler oder grenzwertiger Serumharnsäure
      - mit Hyperurikämie einhergehende Zustände

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Nur im Zusammenhang mit Plasma- oder Serumwerten, unter Beachtung der akuten Medikation, der Ernährungssituation und der Nierenfunktion.

      Die Harnsäureausscheidung beträgt >0,06 mg/dl (>3,57mmol/l) bei purinarme Kost oder >0,078mg/dl (>4,76mmol/l) bei normale Kost.

      Harnsäurebildung aus exogenen Purinen:
      - unabhängig von der der Harnsäurekonzentration im Serum
      - Normalisierung unter purinarmer Kost

      Verstoffwechselung endogener Purine:
      - keine Normalisierung unter purinarmer Kost

      Störung der Harnsäuresekretion (=primäre Hyperurikämie):
      - bei bestehender Hyperurikämie

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Medikamente: In therapeutischen Konzentrationen wurde bei üblichen Medikamenten-Panels keine Störungen gefunden.
        Ausnahmen: Calciumdobesilat, Levodopa und Methyldopa führen zu falsch niedrigen Harnsäurewerten.
        Hohe Homogentisinsäurekonzentrationen in Urinproben führen zu falschen Ergebnissen.
        Harnstoff: Bis zu einer Konzentration von 2100 mmol/l (12.612 mg/dl) wurden keine signifikanten Interferenzen von Harnstoff festgestellt.
        Dicynone (Etamsylat) in therapeutischen Konzentrationen kann zu falsch niedrigen Ergebnissen führen.
        Acetaminophen, Acetylcystein und Metamizol werden schnell abgebaut. Aus diesem Grund sind durch diese Wirkstoffe verursachte Interferenzen unwahrscheinlich, können jedoch nicht ausgeschlossen werden.
         

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