Lactat

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Lactat
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        Laktat
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      LAC
    3. 1.2 Einheit

      mg/dl

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Lactat (NaF-Plasma) 0 - 120 Jahre (AL) 4.5 - 19.8 mg/dl
        Lactat (NaF-Plasma) 0 - 120 Jahre (AL) 9 - 26 mg/dl Hund
        Lactat (NaF-Plasma) 0 - 120 Jahre (AL) < 9 mg/dl Pferd
        Lactat (NaF-Plasma) 0 - 120 Jahre (AL) andere:
    4. 1.6 Methode

      enzymatischer Farbtest
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      NaF-Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Plasma
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Prognose und Verlauf bei Kreislaufschock und Vergiftungen, V.a. Gewebshypoxien und Beurteilung des Therapieerfolges, Klärung unklarer metabolischer Azidosen, Erkennung von Notsituationen bei der Geburt, V.a. akute intestinale Gefäßverschlüsse, V.a. angeborene Stoffwechselerkrankungen als primärer Test bei Kindern (z.B. in Kombination mit Glucose, Ketonkörpern, NH3)

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Lactat ist das Bindeglied zwischen aerobem und anaerobem Stoffwechsel und im Blut erhöht bei inadäquat hohem Anfall (Lactatbilder: Muskulatur, Gehirn, Darm, Erythrozyten) oder gestörter Verwertung (Lactatverbraucher: Leber, Niere, Herz).
      Die gemessene Konzentration ist das Nettoergebnis aus Bildung und Verbrauch des gesamten Organismus.

      Hyperlactatämie ohne Azidose (moderate Erhöhung des Laktats: 2,0 - 5,0 mmo/l;
      Fehlen einer metabolischen Azidose-pH > 7,3; Abwesenheit größerer Perfusionsstörungen - u.a. bei Zuständen mit vermehrter Glykolyse von Glucose zu Laktat - verstärkte Muskelarbeit, Katecholamininfusion, Alkalose usw.

      Hyperlactatämie mit Übergang in die Lactatacidose
      Typ A: bei Hypoperfusion mit Gewebehypoxie
      Typ B: bei einer bestehenden Organerkrankung ohne Hinweis auf Hypoperfusion und Hypoxie der Organe ( Sepsis, Diabetes mellitus, akute oder chronische Lebererkrankung, Nierenversagen, Drogen, Toxine usw.)

      Einflussgrößen wie Ruhe oder Arbeit, Hypoxie, Ernährung, Alkohol, Medikamente angemessen berücksichtigen.

      Weitere Interferenzen
      Ikterische Proben führen zu erniedrigten Lactat Werten

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
        Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index I von 28 (konjugiertes Bilirubin) und 60 (unkonjugiertes Bilirubin) entsprechend ca. 28 mg/dl konjugiertem und ca. 60 mg/dl unkonjugiertem Bilirubin.
        Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index H von 1000 (ca. 1000 mg/dl Hämoglobin).
        Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index L von 1500. Es besteht keine zufriedenen Übereinstimmung zwischen dem Index L (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration.
        Bei stark trüben und lipämischen Proben kann infolge hoher Extinktionen eine Extinktionsüberschreitung ausgedruckt werden.
        Acataminophen-Vergiftungen werden häufig mit N-Acetylcystein behandelt. N-Acetylcystein in einer Plasmakonzentration von mehr als 1497 mg/l und der Acetaminophen-Metabolit N-Acetyl-p-benzochinonimin (NAPQI) können unabhängig davon zu falsch niedrigen Ergebnissen führen.
        Die Venenpunktion muss unmittelbar vor der Verabreichung von Metamizol vorgenommen werden. Eine Venenpunktion unmittelbar nach oder während der Verabreichung von Metamizol kann zu falsch niedrigen Ergebnissen führen. Eine wesentliche Beeinflussung kann bei jeder Metamizol-Plasmakonzentration auftreten.
        In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Morbus Waldenström), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.

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