Triglyceride

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Triglyceride
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        Triglyzeride, Glycerol-Triester, Neutralfette, Triacylglycerole, TAGs, Tri-O-acylglycerole
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      Tri
    3. 1.2 Einheit

      mg/dl

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Triglyceride 0 - 23 Stunden (AL) < 200 mg/dl
        Triglyceride 1 - 30 Tage (AL) < 150 mg/dl
        Triglyceride 1 - 12 Monate (AL) < 150 mg/dl
        Triglyceride 1 - 15 Jahre (AL) < 160 mg/dl
        Triglyceride 16 - 120 Jahre (AL) < 150 mg/dl
        Triglyceride 0 - 120 Jahre (NN)
        Triglyceride 0 - 120 Jahre (AL) 15 - 45 mg/dl Rind
        Triglyceride 0 - 120 Jahre (AL) < 50 mg/dl Pferd
        Triglyceride 0 - 120 Jahre (AL) 50 - 100 mg/dl Katze
        Triglyceride 0 - 120 Jahre (AL) 50 - 100 mg/dl Hund
        Triglyceride 0 - 120 Jahre (AL) andere:
    4. 1.6 Methode

      Photometrie
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1000 µl
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      v.a. Hypertriglyceridämie, Früherkennung eines Artherosklerose-Risikos, Klassifizierung einer Hyperlipoproteinämie, Kontrolle diätetischer und medikamentöser lipidsenkender Therapie.

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Es besteht bei Hypertriglyceridämien eine ausgeprägte Nahrungsabhängigkeit. Bspw. Alkohol, Fructose-reiche Ernährung (Obst) und fettreiche Ernährung beeinflussen den Triglycerid-Spiegel erheblich.
      Triglyceride sind ein unabhängiger Risikofaktor für koronare Herzkrankheit, ganz unabhängig vom Gesamtcholesterin und LDL- bzw. Non-HDL-Cholesterin. Konzentrationen >200mg/dl werden als Hypertriglyceridämie gewertet; hier sollte eine Kontrolluntersuchung erfolgen und ggf. eine weiterführende Lipoproteindiagnostik angeschlossen werden.
      Werte >1000 mg/dl weisen auf eine Chylomikronämie hin (früher Fredrickson Typ I und V), Werte zwischen 200-500 mg/dl sind oft im Rahmen eines Diabetes mellitus, einer Insulinresistenz und einer Steatosis hepatis anzutreffen.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
        Hämolyse: >700 mg/dl Hämoglobin
        Ikterus: >10 mg/dl konjugiertes und >35 mg/dl unkonjugiertes Bilirubin
        Lipämie: Der L-Index korreliert mit der Trübung der Probe, nicht jedoch mit den Triglycerid-Werten. Stark lipämische Proben (Triglyceride über 3000 mg/dl) können normale Werte ergeben
        Prozonencheck: Die Markierung >Kin erscheint bei extrem hohen Triglyceridkonzentrationen in der Probe. Falsch normale Ergebnisse sind auf die Sauerstoffdepletion während der Reaktion zurückzuführen.
        Endogenes unverestertes Glycerin in der Probe führt zu falsch erhöhten Triglyceridwerten im Serum.
        Acetaminophen-Vergiftungen werden häufig mit N-Acethylcystin behandelt. N-Acetylcystein in einer Plasmakonzentration von mehr als 166 mg/dL und der Acetaminophen-Metabolit N-Acetyl-p-benzochinonimin (NAPQI) können unabhängig davon zu falsch niedrigen Ergebnissen führen.
        Die Blutentnahme muss unmittelbar vor der Verabreichung von Metamizol vorgenommen werden. Eine Venenpunktion unmittelbar nach oder während der Verabreichung von Metamizol kann zu falsch niedrigen Ergebnissen führen. Eine wesentliche Beeinflussung kann bei einer Metamizolplasmakonzentration von mehr als 0,05 mg/mL auftreten.
        In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie) zu unverlässigen Ergebnissen führen.
        Medikamente: In therapeutischen Konzentrationen wurden bei üblichen Medikamenten-Panels keine Störungen gefunden.
        Ausnahme: Ascorbinsäure und Calciumdobesilat führen zu falsch niedrigen Triglyceridwerten. Intralipid wird in diesem Test direkt als Analyt erfasst und führt zu hohen Triglyceridwerten.
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