Albumin im Urin

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Albumin im Urin
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        Mikroalbumin
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      UALB
    3. 1.2 Einheit

      mg/l

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Urin: Albumin (Mikroalbumin) 0 - 120 Jahre (AL) < 20 mg/l
    4. 1.6 Methode

      Immunologischer Trübungstest (Turbidimetrie)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Spontanurin
    2. 2.3 Probe

      Urin
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Früherkennung einer diabetischen oder hypertensiven Nephropathie (Mikroalbuminurie), Verlaufs- und Therapiekontrolle der diabetischen Nephropathie, Verdacht auf glomeruläre Filtrationsstörung

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Albumin im Urin ist ein empfindlicher Marker einer glomerulären Filtrationsstörung und bestimmt das Ausscheidungsmuster einer primären oder sekundären Glomerulopathie.
      Albuminausscheidung im Urin gilt als früher Indikator renaler und vaskulärer Komplikationen, z.B. bei Diabetes mellitus.
      Beim Insulin-abhängigen Diabetiker ist die Albuminurie ein Prediktor für kardivaskuläre Erkrankung.
      8-15% der Patienten mit primärer Hypertonie entwickeln eine Mikroalbuminurie im Verlauf der Erkrankung.
      Albuminurie wird auch bei Einschränkung der tubulären Rückresorption im Rahmen einer tubulo-interstitiellen Nephropathie beobachtet. Die Differenzierung zwischen Glomerulopathie und interstitrieller Nephropathie sollte durch die Bestimmung zusätzlicher tubulärer Marker (alpha1-Mikroglobulin, beta2-Mikroglobulin, IgG, Transferrin im Urin) erfolgen.

       

      Eiweissausscheidung aus Spontanurin         (mg/g Kreatinin)

      aus 24h Sammelurin          (mg/24h)

      Normal < 30

      < 30

      Mikroalbuminurie 30 - 299 30- 299
      Makroalbuminurie/Proteinurie ≥300 ≥300

       

       

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vorab zentrifugiert werden.
        Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einer Hämoglobinkonzentration von 400 mg/dl.
        Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis 50 mg/dl konjugiertes Bilirubin.
        Keine Störung durch Aceton <60 mmol/l, Ammoniumchlorid <0,11 mol/l, Calcium <40 mmol/l, Creatinin <0,18 mol/l, y-Globulin <500 mg/l, Glucose <0,19 mol/l, Phosphat <70 mmol/l, Harnstoff <0,8 mol/l, Harnsäure <5,95 mmol/l und Urobilinogen <378 µmol/l.
        High-Dose-Hook-Effekt: Mit dem Prozonencheck wurde kein falsches Ergebnis ohne Markierung bis zu einer Albuminkonzentration von 40000 mg/l beobachtet.
        Medikamente: In therapeutischen Konzentrationen wurde bei üblichen Medikamenten-Panels keine Interfenz gefunden.
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