JAK2 Mutation V617F
JAK2 V617F
Analyse | Alter (Geschlecht) | Referenz/GW/ThB | Bewertung |
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Stufendiagnostik:
1. Häufige Mutation: quantitative, mutationsspezifische PCR auf Vorliegen von JAK2 V617F
2. Seltene Mutationen: PCR und High Resolution Melting (HRM)
3. Wenn Stufe 2 positiv, dann bestätigende Sequenzierung
EDTA-Blut, EDTA-Knochenmark
Einwilligungserklärung Molekulargenetik des Patienten erforderlich.
EDTA-Blut, EDTA-Knochenmark
EDTA-Blut: 10 ml
EDTA-Knochenmark: 2-5 ml
Eine erworbene V617F-Punktmutation im Gen der Janus-Kinase 2 (JAK2: signalübermittelnde, cytoplasmatische Tyrosinkinase) lässt sich bei über 90-95 % der Fälle mit Polycythämia vera (PV) und ca. 50-60 % der Fälle mit chronisch idiopathischer Myelofibrose (IMF) oder essentieller Thrombozythämie (ET) nachweisen. Daher ist die JAK2 V617F-Punktmutation ein wichtiger Marker für die Diagnose der Philadelphia-negativen, chronisch myeloproliferativen Erkrankungen. Nach dem Ausschluss einer BCR/ABL-Translokation (Philadelphia-Chromosom) wird eine JAK2-Mutationsanalyse sowie eine weiterführende Chromosomendiagnostik zum Ausschluss klonaler Aberrationen empfohlen. Die V617F-Mutation führt zu einer Erhöhung der JAK2-Tyrosinkinaseaktivität, die eine gesteigerte Teilungsrate der betroffenen Zellen zur Folge hat.
Stufendiagnostik:
DD PV: 1. JAK2 V617F, 2. HRM JAK2 Exon 12-15
DD ET und MF: 1. JAK2 V617F, 2. Calreticulin (CALR), 3. MPL, 4. falls DD isolierte Erythrozytose/PV: HRM JAK2 Exon 12-15
Keine aktivierende JAK2 V617F-Mutation nachweisbar: Das Ergebnis ergibt bisher keinen gesonderten Hinweis auf eine klonale, myeloproliferative Erkrankung. Gemäß WHO und aktuellen Empfehlungen bei V. a. MPN sollte immer eine Komplettierung der molekularen Diagnostik (BCR-ABL1, JAK2 (seltenere Mutationen), Calreticulin und MPL) erfolgen.
JAK2 V617F positiv: Es liegt mit V617F eine pathogene Mutation vor, die mit einer Dysregulation der Autoinaktivierung von JAK2 einhergeht. Der Befund ist am ehesten Ausdruck einer klonalen Erkrankung, z.B. vereinbar mit einer Polyzythämia vera (PV).
Alle molekularen Befunde sollten nur gemeinsam mit zytogenetischen, zytomorphologischen, immunhämatologischen und biochemischen Befunden sowie der Klinik bewertet werden.
Heparin als Antikoagulans, unzureichende Qualität und/oder Quantität des Probenmaterials.