Transferrin

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Transferrin
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        Siderophilin, Metallseromucoid-ß-1
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      TRF
    3. 1.2 Einheit

      g/l

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Transferrin 0 - 13 Tage (AL) 1.3 - 3.6 g/l
        Transferrin 14 - 364 Tage (AL) 1.7 - 3.6 g/l
        Transferrin 1 - 120 Jahre (AL) 2 - 3.6 g/l
        Transferrin 0 - 120 Jahre (NN)
    4. 1.6 Methode

      Immunologischer Trübungstest (Turbidimetrie)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Verdacht auf Funktionseisenmangel, Eisenüberladung und Beurteilung des Plasmaeisen-Turnover

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Bei der Bewertung ist zu beachten, dass Transferrin ein negatives Akute-Phase-Protein ist, d.h. bei Entzündungen erniedrigt ist.
      Die Bedeutung von Transferrin ist ähnlich wie beim Eisen für die Eisenmangeldiagnostik in Frage zu stellen.Ferritin im Zusammenhang mit CRP, MCV, Ret-He u./o. löslicher Transferrinrezeptor zeigen eine deutlich bessere diagnostische Sensitivität.
      Erhöhte Transferrinwerte werden bei einem echten Eisenmangel beobachtet, aber auch in der Schwangerschaft und unter oraler Kontrazeption.
      Erniedrigte Werte bei verminderter Synthese durch die Leber, Hämoglobinsynthesestörung, bei Verlusten durch die Niere und bei akuten Entzündungen.

      Transferrinsättigung: Serumeisen/Transferrin
      Die Transferrinsättigung ist für die Diagnose der Eisenüberladung von größerer Bedeutung als für die Diagnose des Eisenmangels. Bei erhöhter Transferrinsättigung (Frauen> 50%, Männer > 55%) und erhöhtem Ferritin besteht der Verdacht auf Hämochromatose und sollte ggf. durch HFE-Genmutationsanlyse abgeklärt werden.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
        Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index I von 60 für konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin (ca. 60 mg/dl konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin).
        Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index H von 1000 (ca. 1000 mg/dl Hämoglobin).
        Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index L von 500. Es besteht keine zufriedenen Übereinstimmung zwischen dem Index L (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration.
        Rheumafaktoren bis 1200 IU/ml stören nicht.
        High-Dose-Hook-Effekt: Bis zu einer Transferrinkonzentration von 17 g/l tritt kein falsches Ergebnis auf.
        In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Morbus Waldenström), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.

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