Valproinsäure

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Valproinsäure
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        -
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      VALP
    3. 1.2 Einheit

      mg/l

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        0 - 120 Jahre (AL) 50 - 100 mg/l
    4. 1.6 Methode

      EIA (Enzymimmunoassay)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Spiegelbestimmung unter Therapie

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Therapeutischer Bereich im Plasma: 50(70) – 100 mg/l
      Bei Konzentrationen über dem therapeutischen Bereich (100 mg/l) muss mit toxischen Wirkungen ge­rechnet werden.
      Valproinsäure wird zur Behandlung von generalisierten Anfällen in Form von Absencen, myoklonischen Anfällen und tonisch klonischen Anfällen, fokalen und sekundär generalisierten Anfällen und zur Kombinationsbehandlung bei anderen Anfallsformen, z. B. fokalen Anfällen mit einfacher und komplexer Symptomatik sowie sekundär generalisierten Anfällen, die auf die übliche antiepileptische Behandlung nicht ansprechen, eingesetzt. Ausserdem besteht eine Indikation für den Einsatz innerhalb manischer Episoden bei bipolaren Störungen mit Lithium-Kontraindikationen.
      Als Antikonvulsivum sollte die Dosierung vom einem Spezialisten nach den individuellen Bedürfnissen des Patienten festgelegt und überwacht werden. Die Bestimmung der Serumspiegel ist einerseits bei Therapieresistenz hilfreich und andererseits für die Einschätzung beim Auftreten toxischer Symptome wichtig.
      Im Einsatz bei Patienten mit bipolaren Störungen sollte die tägliche Dosierung individuell durch den behandelnden Arzt festgelegt und kontrolliert werden. Insbesondere die Therapietreue bei diesen Patienten lässt sich durch die Bestimmung der Serumspiegel objektivieren.
      Unter Valproinsäuretherapie werden in der Fachinformation die Thrombozytopenie oder Leukopenie als häufige Nebenwirkungen angegeben. Diese Störungen sind nach dem Absetzen von Valproinsäure, oft aber auch unter fortgesetzter Therapie vollständig reversibel.
      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
        Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index I von 30 für konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin (ca. 30 mg/dl konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin).
        Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index H von 500 (ca. 500 mg/dl Hämoglobin).
        Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index L von 500. Es besteht keine zufriedenen Übereinstimmung zwischen dem Index L (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration.
        Rheumafaktoren bis 100 IU/ml stören nicht.
        Triglyceride bis 1000 mg/dl stören nicht.
        Gesamtproteine von 2-12 g/dl stören nicht.
        In seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Morbus Waldenström), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.

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