Analyse | Alter (Geschlecht) | Referenz/GW/ThB | Bewertung |
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Phenytoin | 0 - 120 Jahre (AL) | 10 - 20 mg/l |
Spiegelbestimmung unter Therapie
Anwendungsgebiete
Phenytoin ist für die Dauerbehandlung fokaler Anfälle (einfach fokale Anfälle, komplex fokale Anfälle), fokal eingeleiteter und primär generalisierter tonisch-klonischer Anfälle (Grand mal) und zur Prophylaxe von Krampfanfällen (z. B. bei neurochirurgischen Eingriffen) zugelassen. Darüber hinaus wird es als i.v.-Therapie bei einem Status epilepticus eingesetzt. Eine weitere Zulassung besteht für die Behandlung neurogener Schmerzzustände, wenn andere Therapiemaßnahmen nicht erfolgreich waren oder nicht durchführbar sind.
Nebenwirkungen
Charakteristische Nebenwirkungen, die unter der Therapie mit Phenytoin auftreten können, sind Bradykardie (deshalb Gabe nur unter intensivem Monitoring), Störungen der Bewegungskoordination (Tremor, Ataxie), insbesondere verbunden mit Nystagmus, Schwindel, megaloblastische Anämie, Osteomalazie, Zahnfleischwucherungen (Gingivahyperplasie), akneiiformer Hautausschlag, generalisierte Lymphadenopathie, sowie Störungen der intellektuellen Leistungsfähigkeit (Wahrnehmungs- und Merkfähigkeitsstörung, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen) Ebenso kann eine Hypertrichose auftreten. Phenytoin gilt als teratogen.
Da Phenytoin nur eine geringe therapeutische Breite besitzt, soll der Plasmaspiegel regelmäßig kontrolliert werden.
Wechselwirkungen
Phenytoin wird über das Cytochrom-P450-Enzymsystem CYP 3A4 verstoffwechselt. Hemmstoffe dieses Enzymsystems, wie zum Beispiel Cimetidin, Erythromycin, Ciprofloxacin, Sertralin und Fluoxetin, können die Plasmakonzentration von Phenytoin erhöhen und somit seine Wirkungen und Nebenwirkungen verstärken. Valproinsäure führt über eine Konkurrenz um die gleiche Plasmaproteinbindungsstelle ebenfalls zu einer Verstärkung der Phenytoinwirkungen und -nebenwirkungen.
Induktoren des CYP 3A4, wie zum Beispiel Carbamazepin und Johanniskraut, beschleunigen den Abbau von Phenytoin und können somit seine Wirksamkeit einschränken. Außerdem induziert Phenytoin CYP 3A4, was als Autoinduktion bezeichnet wird. Daraus resultiert, dass die Aktivität von CYP 3A4 im Laufe der Therapie erhöht wird, was Dosiserhöhungen erforderlich machen kann. Dies ist einer der Gründe für die komplizierte Pharmakokinetik von Phenytoin.
Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index I von 50 für konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin (ca. 50 mg/dl konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin).
Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index H von 1000 (ca. 1000 mg/dl Hämoglobin).
Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index L von 800. Es besteht keine zufriedenen Übereinstimmung zwischen dem Index L (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration.
Rheumafaktoren bis 100 IU/ml stören nicht.
Triglyceride bis 1000 mg/dl stören nicht.
Gesamtproteine bis 14 g/dl stören nicht.
In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Morbus Waldenström), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.