CK-MB

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Creatinkinase Untereinheit MB
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        ---
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      CKMB, CK-2
    3. 1.2 Einheit

      U/l

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Creatinkinase MB 0 - 120 Jahre (AL) 7 - 24 U/l
    4. 1.6 Methode

      Immunologischer UV-Test
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Diagnostik und Verlauf bei Myokardinfarkt, Myokarditis, Skelettmuskelerkrankungen, unter Therapie mit Statinen

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Zur Erkennung eines Myokardinfarktes sollte heutzutage Troponin T bestimmt werden. In Zweifelsfällen und zur differentialdiagnostische Beurteilung bei Myokardinfarkt sollte die CK und die CKMB bestimmt werden. Verläufe der CKMB sind ähnlich der CK. Ein Zweittrauma oder ein Reinfarkt lassen sich durch einen charakteristischen Wiederanstieg der CKMB erkennen.
      Die Diagnostik des Myokardinfarktes sollte zusammen mit klinischen Daten und dem EKG erfolgen. Bei CK-Erhöhung weist ein CKMB-Anteil >6% auf eine Myokardschädigung hin.

      Eine CKMB >28 U/l  ist nicht nur beim Myokardinfarkt, sondern auch bei Skelettmuskelerkrankungen möglich.

      CK-Isoenzyme:

      CK-MM (Muskel), CK-MB (vor allem Herzmuskel) CK-BB (Gehirn, Plazenta, Lunge, Gastrointestinaltrakt ), CK-Mi(Mitochondrien). Als Makro-Creatinkinase (Makro-CK) werden CK-Varianten mit höherem Molekulargewicht bezeichnet. Makro-CK Typ 1 ist ein Komplex aus CK-BB mit IgG, Makro-CK Typ 2 ist ein Oligomer aus mitochondrialer CK (CK-Mi). Bei einer erhöhten Gesamt-CK ist ein CK-MB-Anteil von >25% ein Hinweis auf Vorliegen einer Makro-CK. Makro-CK Typ 1 hat keinen pathologischen Wert. Makro-CK Typ 2 tritt im Rahmen anderer Erkankungen auf (vor allem Tumoren, Leberzirrhose, Lyell-Syndrom).

      Folgende Interferenzen sind zu beachten:

      Hämolyse bedingte Interferenzen durch Adenylatkinase, die in großen Mengen in Leber und Blutzellen vorkommt und die Analytik beeinflusst.
      Hämolytische Proben sind für die Analytik nicht geeignet.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Vor der Durchführung des CK-MB-Tests sollte die Aktivität der Gesamt-CK in der Probe bestimmt werden. Mit der im CK-MB-Reagenz vorhanden Menge an Anti-Human- CK-M-Antikörper können bis zu 4000 U/L der CK-M-Aktivität vollständig gehemmt werden. Liegt die Aktivität der Gesamt-CK über 4000 U/L, muss die Probe verdünnt werden, da sonst die vollständige Hemmung der CK-M-Untereinheit nicht mehr gewährleistet werden kann. Bei Patienten, die zur Bildung von Makro-CK neigen, können unplausibel hohe CK-MB-Werte im Verhältnis zur Gesamt-CK gemessen werden, da die Makroformen sich überwiegend aus CK-B-Untereinheiten zusammensetzen. Da bei diesen Patienten in der Regel kein Herzinfarkt vorliegt, sind weitere diagnostische Maßnahmen erforderlich.

        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
        Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index I von 60 für konjugiertes und von 20 für unkonjugiertes Bilirubin (ca. 60 mg/dl konjugiertes und ca. 20 mg/dl unkonjugiertes Bilirubin).
        Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index H von 20 (ca. 20 mg/dl Hämoglobin).
        Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index L von 500. Es besteht keine zufriedenen Übereinstimmung zwischen dem Index L (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration.
        Adenylatkinase: Die Adenylatkinase (AK) kann zu falsch positiven Werten führen. Die AK im Blut stammt aus den Erythrozyten, Muskeln und Leber. Um die Störung durch die AK auf ein Minimum zu reduzieren, wurden dem Reagenz AMP und Ap5A zugefügt.Das AMP/Ap5A-Gemisch hemmt 97 % der AK aus Erythrozyten und Muskeln sowie 95 % der AK aus der Leber. Die geringe Restaktivität der AK stört den Test der Gesamt-CK nicht, kann aber gegen geringe CK-MB-Aktivitäten beeinträchtigen.
        Medikamente: In therapeutischen Konzentrationen wurde bei üblichen Medikamentenpanels keine Störung gefunden. Ausnahmen: Cyanokit (Hydroxocobalamin) und Cefoxitin in therapeutischen Konzentrationen beeeinträchtigen das Ergebnis.
        In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Morbus Waldenström), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
zurück