Cholinesterase (CHE)

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Cholinesterase
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        Acylcholinacylhydrolase, Pseudocholinesterase
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      CHE, ChE,
    3. 1.2 Einheit

      kU/l

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Cholinesterase 0 - 120 Jahre (AL) 5.32 - 12.92 kU/l
    4. 1.6 Methode

      enzymatischer Farbtest
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Verdacht auf Leberparenchymschaden mit eingeschränkter Funktionsleistung des Organs, zur Kontrolle der (Rest)-Leberleistung bei bestehendem Leberparenchymschaden (bspw. Leberzirrhose, vor Gabe von Muskelrelaxantien bei anamnestischen Hinweis auf atypische Cholinesterasevarianten bzw. bei verlängerter Apnoe nach operativen Eingriffen

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Verminderte Aktivität ist von diagnostischer Bedeutung und weist auf Einschränkungen der Synthesekapazität der Leber oder/und auf das Vorliegen atypischer Varianten hin.
      Der Test wird zur Identifizierung von Patienten mit niedriger Enzymaktivität, bei denen es nach Verabreichung von Succinylcholin, einem Medikament, dass in der Chirurgie zur Muskelentspannung verwendet wird, möglicherweise zu einer verlängerten Apnoe kommt, herangezogen.
      Reversible Hemmung der Che durch Medikamente (Alkaloide, Prostigmin, Physostigmin) sowie irreversible Hemmung durch Phosphorsäureester und reversible Hemmung durch Carbamate (Substanzgruppen der Pflanzenschutzmittel)
      Erhöhungen sind diagnostisch nicht bedeutsam und werden am häufigsten beim Diabetes mellitus, gefolgt von koronarer Herzkrankheit, Fettleber, nephrotischem Syndrom)beobachtet.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
        Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index I von 60 für konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin (ca. 60 mg/dl konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin).
        Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index H von 700 (ca. 700 mg/dl Hämoglobin).
        Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index L von 1000. Es besteht keine zufriedenen Übereinstimmung zwischen dem Index L (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration.
        In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Morbus Waldenström), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.

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