Thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH)

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Thyreoidea-stimulierendes Hormon
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        Thyreotropin, thyreotropes Hormon
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      TSH
    3. 1.2 Einheit

      µIU/ml

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Thyreoidea-stimul. Hormon (TSH) 0 - 45 Jahre (W) 0.33 - 4.59 µIU/ml 12
        Thyreoidea-stimul. Hormon (TSH) 0 - 45 Jahre (W) 0.35 - 4.1 µIU/ml ssw: 13 - 24
        Thyreoidea-stimul. Hormon (TSH) 0 - 45 Jahre (W) 0.21 - 3.15 µIU/ml ssw: 25 - 42
        Thyreoidea-stimul. Hormon (TSH) 0 - 5 Tage (AL) 0.7 - 15.2 µIU/ml
        Thyreoidea-stimul. Hormon (TSH) 6 - 90 Tage (AL) 0.72 - 11 µIU/ml
        Thyreoidea-stimul. Hormon (TSH) 3 - 12 Monate (AL) 0.73 - 8.35 µIU/ml
        Thyreoidea-stimul. Hormon (TSH) 1 - 5 Jahre (AL) 0.7 - 5.97 µIU/ml
        Thyreoidea-stimul. Hormon (TSH) 6 - 10 Jahre (AL) 0.6 - 4.84 µIU/ml
        Thyreoidea-stimul. Hormon (TSH) 11 - 19 Jahre (AL) 0.51 - 4.3 µIU/ml
        Thyreoidea-stimul. Hormon (TSH) 20 - 120 Jahre (AL) 0.3 - 3.69 µIU/ml
        Thyreoidea-stimul. Hormon (TSH) 0 - 120 Jahre (NN) 0.3 - 3.69 µIU/ml
    4. 1.6 Methode

      ECLIA (ElektroChemieLumineszenz ImmunoAssay)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      V.a. Schilddrüsenfunktionsstörung

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Der isolierte Bestimmung von TSH ist zur Diagnose einer Schilddrüsenerkrankung nur in den seltensten Fällen geeignet. Die zusätzliche Bestimmung von fT4 bzw. fT3 ermöglicht eine eindeutige Diagnose in Hinblick auf die Schilddrüsenfunktion. Bei der Interpretation von Schilddrüsenwerten spielt nicht nur die jeweilige Jodversorgung, sondern auch das Geschlecht, Alter, Ethnizität, Schwangerschaft und auch der BMI eine nicht unerhebliche Rolle. So haben übergewichtige Menschen in der Regel höhere TSH-Werte als normalgewichtige, die nicht unbedingt auf eine Hypothyreose und damit die Ursache des Übergewichtes hindeuten müssen. Im Falle eines Hyper- oder Hypothyreose sollten zusätzlich noch TPO-Antikörper sowie TSH-Rezeptor-Antikörper (TRAK) bestimmt werden. Das alleinige Vorhandensein von TPO-Antikörpern ohne Schilddrüsenfunktionsstörung rechtfertigt weder die Diagnose einer Autoimmunthyreopathie vom Typ Hashimoto noch die Einleitung einer Schilddrüsenhormonersatztherapie. Der TSH-Wert ist zur Verlaufsbeurteilung einer thyreostatischen Therapie bei einer Autoimmunthyreopathie vom Typ Basedow ebenfalls nicht geeignet, da immer – mehr oder weniger ausgeprägt – eine Insuffizienz der thyreotropen Achse vorliegt. Die Therapie sollte am fT4 (ggf. auch fT3) ausgerichtet werden. Dieser Zustand kann bis zu 1 Jahr nach Einleitung einer thyreostatischen Therapie anhalten.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
        Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden.
        Keine mit Azid stabilisierten Proben verwenden.
        Der Test wird nicht beeinflusst durch Ikterus (Bilirubin <41 mg/dl), Hämolyse (Hb <1 g/dl), Lipämie (Intralipid <1500 mg/dl), Biotin (<1200 ng/ml), IgG <2 g/dl und IgM <0,5 g/dl.
        Keinen Einfluss durch Rheumafaktoren bis 1500 IU/ml.
        Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.
        Kein High-dose Hook-Effekt bei TSH-Konzentrationen bis 1000 µIU/ml.
        Das vorhandensein von Autoantikörpern kann zur Bildung von großen TSH-Komplexen mit hohem Molekulargewicht und folglich zu ungewöhnlich hohen TSH-Werten führen.
        In seltenen Fällen können Störungen durch extrem hohe Titer von AK gegen Analyt-spezifische AK, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten. Diese werden durch eine entsprechende Testanordnung minimiert.

zurück