Treponema pallidum AK - TPHA

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Lues Ak (TPHA), Liquor: Lues AK (TPHA)
      1. 1.1.1 alterntive(r) Analysenname(n)
        Treponema-pallidum-Hämagglutinationstest
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      TPHA
    3. 1.2 Einheit

      Titer
    4. 1.5 Referenzbereiche

      Titer <1:80
    5. 1.6 Methode

      Treponema-pallidum-Hämagglutinationstest
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1ml Serum und bei Bedarf zusätzlich 1ml Liquor
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Der TPHA-Test, ein qualitativer und quantitativer Nachweis von Antikörpern gegen Treponema pallidum, wird eingesetzt als erster Bestätigungstest bei auffälliger Lues-Suchreaktion (LSR) zur weiteren Diagnostik zur Erkennung bzw. zum Ausschluss einer Infektion mit pathogenen Treponemen.


      Mit einem positiven Ergebnis ist 2 - 3 Wochen nach Infektionsbeginn zu rechnen. Indiziert ist die Diagnostik:

      • bei Blutspendern
      • als differentialdiagnostische Untersuchung bei Ulcus molle, Herpes genitalis oder Lymphogranuloma venereum
      • bei Patienten mit ätiologisch unklarer Osteomyelitis, Hepatitis oder neurologischer Symptomatik
      • bei klinischem Verdacht auf eine Syphilis-Erkrankung
      • im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge
      • zum Ausschluss einer Kreuzreaktivität bei positiver Borrelienserologie
      • in Kombination mit dem RPR-Kartentest, dem 19S IgM FTA und dem FTA-ABS-Testsystem, zur Erkennung der Behandlungsbedürftigkeit bei Erwachsenen und Neugeborenen und zur Beurteilung des Behandlungserfolges nach antibiotischer Therapie

      Treponema pallidum, Subspezies pallidum, ist der Erreger der Syphilis. Bei dieser Infektion heilen nur 60 % der Erkrankungen spontan aus. Bei einem hohen Prozentsatz geht die nicht rechtzeitig oder sanierend behandelte Infektion in ein Sekundärstadium mit langzeitiger Latenz und schließlich in ein klinisch fassbares Tertiärstadium bzw. in eine Neurosyphilis über.

      Die Syphilis ist weltweit von großer Bedeutung. Nach Schätzungen der WHO beträgt die jährliche Neuerkrankungsrate etwa 12 Millionen. Hauptsächlich betroffen sind Südostasien, Afrika und Südamerika. In Westeuropa und den USA stieg die Zahl der Syphilis Neuinfektionen seit dem Jahr 2000 wieder an. Die aktuelle jährliche Syphilis-Inzidenz beträgt in den westlichen Industriestaaten ca. 2–4 pro 100.000 Einwohner. In Deutschland wurden 2010 3,7 Fälle pro 100.000 Einwohner erfasst.

      T. pallidum wird am häufigsten durch direkte sexuelle Kontakte übertragen und dringt dabei durch Mikroläsionen der Schleimhaut oder Haut in den Organismus ein. Praktisch wichtig ist ferner die diaplazentare Übertragung von einer infizierten Mutter auf ihr ungeborenes Kind.

      Die Erkrankung wird eingeteilt in Primärsyphilis (Ulcus an der Eintritsstelle des Erregers), Sekundärsyphilis (9–10 Wochen nach unbehandelter Infektion hämatogene Ausbreitung des Erregers mit Ausbildung eines makulo-papulöses Exanthems; das Sekundärstadium dauert Wochen bis Monate), Latenzstadium (Symptomfreies Intervall von 1-20 Jahren) und einer Tertiärsyphilis (gummöse Syphilis, kardiovaskuläre Syphilis, Neurosyphilis). Sonderform ist die Syphilis neonatorum die sich bei Säuglingen bei Lues-Positiven-Schwangeren ausbilden kann.

      Unbehandelt verläuft die Erkrankung tödlich. Eine antibiotische Behandlung ist bei rechtzeitiger Diagnosestellung möglich. Eine richtige Diagnostik und Beurteilung ist aus diesem Grunde essentiell.

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Die Interpretation erfolgt immer in Zusammenschau mit den dazugehörigen serologischen Ergebnissen der Lipoidalen-AK, der IgG-AK, der IgM-AK, der Vorwerte, der Anamnese und der Klinik des Patienten.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Falsch positive Reaktionen sind nicht sicher auszuschließen bei Frambösie, Gravidität, Hepathopathie, sowie bei Paraproteinämie, Lupus erythematodes und bei Lepra.

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