Nachweis von Mikrosporidien im Stuhl
Mikrosporidien
Analyse | Alter (Geschlecht) | Referenz/GW/ThB | Bewertung |
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Zur Diagnose einer Mikrosporidiose wird Material aus einer Stuhlprobe als Schmier- oder Ausstrichpräparat im Mikroskop unter Verwendung spezieller Kontrastierungsverfahren (Chromotrop oder Chemofluoreszenz) visuell untersucht.
Stuhlprobe.
Stuhlprobe.
Walnussgroße Menge Stuhl (Stuhlröhrchen zu etwa 1/3 gefüllt).
Als Mikrosporidiose bezeichnet man eine Infektion, die durch Mikrosporidien verursacht wird. Dabei handelt es sich um parasitische Pilze.
Die Symptome hängen davon ab, welche Organe infiziert sind. Eine Infektion verursacht aber häufig Durchfall und andere Darmprobleme, insbes. bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem Symptome, wie z. B. bei AIDS-Patienten.
Mikrosporidien können neben dem Darm auch Leber, Gallenblase, Gallenwege (die Verbindungen zwischen Leber, Gallenblase und Dünndarm), Augen, Nasennebenhöhlen, Muskeln, Atemwege, Harnwege und gelegentlich auch das Gehirn befallen. Im Körper dringen Mikrosporidiensporen in die Zellen ein, wo sich die Sporen weiterentwickeln, vermehren und weitere Sporen bilden. Nach einer gewissen Zeit platzen die infizierten Zellen und setzen die Sporen frei. Die Sporen verbreiten sich dann im Körper und verursachen eine Entzündung oder werden durch Atmung, Stuhl oder Urin in die Umwelt ausgeschieden.
In der Diagnostik werden Mikrosporidien daher in einer Probe Stuhl nachgewiesen bzw. identifiziert.
Qualitativer Ansatz ohne variable Wertelagen.
Beim Menschen sind mehrere Gattungen beschrieben, die beiden häufigsten sind Encephalitozoon und Enterocytozoon. Differentialdiagnosen sind andere Mikrosporidien-Gattungen.
Die Behandlung mit Albendazol wird gut vertragen und ist wirksam, nur nicht bei Infektionen mit Enterocytozoon bieneusi. In diesen Fällen hilft nur Fumagillin, das aber hämatotoxische Nebenwirkungen aufweist.
Bei immungeschwächten Patienten kann die Prognose ungünstig sein.
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