Analyse | Alter (Geschlecht) | Referenz/GW/ThB | Bewertung |
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Urin: Gesamtkatecholamine | 0 - 6 Jahre (AL) | < 40 µg/l | |
Urin: Gesamtkatecholamine | 7 - 120 Jahre (AL) | < 100 µg/l | |
Urin: Gesamtkatecholamine | 0 - 120 Jahre (NN) | ||
Urin: Gesamtkatecholamine/24h | 0 - 6 Jahre (AL) | < 40 µg/24h | |
Urin: Gesamtkatecholamine/24h | 7 - 120 Jahre (AL) | < 100 µg/24h | |
Urin: Gesamtkatecholamine/24h | 0 - 120 Jahre (NN) | ||
Urin: Adrenalin | 0 - 6 Jahre (AL) | < 10 µg/l | |
Urin: Adrenalin | 7 - 120 Jahre (AL) | < 20 µg/l | |
Urin: Adrenalin | 0 - 120 Jahre (NN) | ||
Urin: Adrenalin/24h | 0 - 6 Jahre (AL) | < 10 µg/24h | |
Urin: Adrenalin/24h | 7 - 120 Jahre (AL) | < 20 µg/24h | |
Urin: Adrenalin/24h | 0 - 120 Jahre (NN) | ||
Urin: Noradrenalin | 0 - 7 Jahre (AL) | < 30 µg/l | |
Urin: Noradrenalin | 8 - 120 Jahre (AL) | < 80 µg/l | |
Urin: Noradrenalin/24h | 0 - 6 Jahre (AL) | < 30 µg/24h | |
Urin: Noradrenalin/24h | 7 - 120 Jahre (AL) | < 80 µg/24h | |
Urin: Noradrenalin/24h | 0 - 120 Jahre (NN) | ||
Urin: Dopamin | 0 - 6 Jahre (AL) | 20 - 200 µg/l | |
Urin: Dopamin | 7 - 120 Jahre (AL) | 70 - 500 µg/l | |
Urin: Dopamin | 0 - 120 Jahre (NN) | ||
Urin: Dopamin/24h | 0 - 6 Jahre (AL) | 20 - 200 µg/24h | |
Urin: Dopamin/24h | 7 - 120 Jahre (AL) | 70 - 500 µg/24h | |
Urin: Dopamin/24h | 0 - 120 Jahre (NN) |
Verdacht auf Phäochromozytom, Neuroblastom oder Ganglioneurom und arterielle Hypertonie.
Unter Katecholaminen versteht man im weiteren Sinne die Alkylaminoderivate des o-Dihydroxybenzols (=Brenzkatechin, Katechin). In der klinischen Chemie wird diese Stoffklasse allerdings auf die Verbindungen Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin eingeschränkt. Katecholamine sind Stoffwechselprodukte der Aminosäure Tyrosin und werden im Gehirn, im Nebennierenmark, im extraadrenalen chromaffinen Gewebe sowie in den sympathischen Nervenendungen gebildet. Sie spielen bei der Informationsübermittlung und der Stoffwechselregulierung im Organismus durch Stimulation verschiedener Adrenorezeptoren eine zentrale Rolle.
Die Bestimmung von Katecholaminen und von Katecholamin-Abbauprodukten ist für die Diagnostik und die Verlaufsbeurteilung von Tumorerkrankungen des sympatho-adrenalen Systems von großer Bedeutung. Bei diesen Tumorerkrankungen, insbesondere den Pheochromocytomen, kommt es zu einer stark erhöhten Biosynthese der Katecholamine in dem betroffenen Gewebe. Als Folge der verstärkten Katecholamin-Synthese und ihrer Freisetzung durch die Tumoren findet man erhöhte Katecholamin-Konzentrationen im Plasma und, durch ihre verstärkte Ausscheidung bedingt, im Urin. Die dabei auftretenden Konzentrationen an freien Katecholaminen und ihrer Stoffwechselprodukte liegen ein Vielfaches über den Normalwerten.
Differenzialdiagnostisch zu beachten ist eine vermehrte Ausscheidung der Katecholamine und ihrer Metaboliten auch bei psychovegetativen Syndromen, Streß, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Sepsis, Metastasen, hämorrhagischen Schock, Urämie und Thalliumvergiftung.
Die häufigsten nicht krankheitsbedingten Anstiege beruhen auf Interaktion von Medikamenten. Ebenso zeigen Patienten mit leichter essentieller Hypertonie eine leichte Erhöhung der Katecholaminwerte.
Folgende isobare Verbindungen und Metaboliten der Analyten wurden in hohen Konzentrationen (wennReferenz-/ therapeutische Bereiche bekannt waren, in der höchsten zu erwartenden Konzentration)
Urinproben zugesetzt und anschließend mit einem Massenspektrometer auf eventuell auftretende Interferenzen untersucht.
Keine nennenswerten Interferenzen
Folgende isobare Verbindungen und Metaboliten der Analyte beeinflussen die quantitativen Ergebnisse
nicht nennenswert (Abweichung ≤ 15 %):
4-Acetamidobenzoesäure, DL-3,4-Dihydroxymandelsäure (DOMA), 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure (DOPAC), 3,4-Dihydroxy-L-phenylalanin (L-DOPA), DL-3,4-Dihydroxyphenylglykol (DHPG), 3-Hydroxy-4-methoxyphenetylamin, N-Formylanthranilsäure, Hippursäure, 5-Hydroxydopamin, 6-Hydroxydopamin,
4-Hydroxy-3-methoxybenzylamin, Metaraminol, 3-Methoxy-4-hydroxyphenylglykol (MHPG), (±)-Octopamin.
Interferenzen:
3-O-Methyl-L-DOPA, der Hauptmetabolit des Arzneistoffs L-DOPA, interferiert mit Normetanephrin. Beide Substanzen co-eluieren (durch Unterlagerung sind falsch positive Normetanephrin-Befunde möglich). Beide MRMs sind betroffen.(-)-3,4-Dihydroxynorephedrin (α-Methylnoradrenalin), ein Metabolit des Antihypertonikums α-Methyldopa, eluiert vor Adrenalin. Der MRM 166 / 151 ist deutlich stärker betroffen als MRM 166 / 107.
Bemerkungen:
L-DOPA (Levodopa), ein Arzneistoff der v.a. zur Behandlung der Parkinson-Krankheit eingesetzt wird, sollnicht vor und während des Urin-Sammelvorgangs eingenommen werden, da L-DOPA eine Vorstufe derKatecholamine darstellt und somit die Wertelage beeinflussen kann (siehe Kapitel 5.1 Gewinnung und
Aufbewahrung von Patientenproben).
α-Methyldopa, ein Antihypertonikum, soll nicht vor und während des Urin-Sammelvorgangs eingenommenwerden, da α-Methyldopa in den Katecholaminstoffwechsel eingreift und somit die Wertelage beeinflussen kann.
Arzneistoffe
Folgende häufig verwendete Arzneistoffe wurden in den höchsten zu erwartenden Konzentrationen Urinproben zugesetzt und diese anschließend mit einem Massenspektrometer auf eventuell auftretende Interferenzen untersucht.
Acetazolamid, Acetylcystein, N-Acetyl-Procainamid, Acetylsalicylsäure, Aciclovir, Allopurinol, Amikacin, Amlodipin, Amoxicillin, Ampicillin, Azathioprin, Azithromycin, Bisoprolol, Buspiron, Captopril, Carbamazepin-10,11-epoxid, Carbamazepin, Cephradin, Chloramphenicol, Chlordiazepoxid, Cimetidin,
Ciprofloxacin, Clarithromycin, N-Desmethyldiazepam, Dexamethason, 1,1-Dimethylbiguanid, Diazepam, Diclofenac, Digitoxin, Digoxin, Dihydrocodein, Disopyramid, Enalaprilat, Erythromycin, Furosemid, Ganciclovir, Gentamicin, Hydrochlorothiazid, Ibuprofen, Isoetarin, Isoprenalin, Isosorbiddinitrat,
Itraconazol, Ketoconazol, Labetalol, Levofloxacin, Levothyroxin, Lidocain, L-Methyldopa, Lorazepam, Mesalazin, Methenamin, Methylprednisolon, Meticillin, Metoclopramid, Metoprolol, Midodrin, Desglymidodrin, Mycophenolsäure, Mycophenolsäure-Glucuronid, Nadolol, Natriumfluorid, Neomycin,
Nifedipin, Norverapamil, Omeprazol, Oxazepam, Oxypurinol, Paracetamol, (±)-Propranolol, Penicillin G, Penicillin V, Phenytoin, Prazosin, Prednisolon, Prednison, Procainamid, Ranitidin, Rifampicin, Risperidon, Salbutamol, Salicylsäure, Sotalol, Streptomycin, Sulfamethoxazol, Tramadol, Triamteren, Trimethoprim,
Valproinsäure, Vancomycin, Verapamil.
Es traten keine nennenswerten Interferenzen auf. Die quantitativen Ergebnisse wurden nicht beeinflusst
(Abweichung ≤ 15 %)