Methämoglobin
Meth-Hb
Analyse | Alter (Geschlecht) | Referenz/GW/ThB | Bewertung |
---|---|---|---|
0 - 120 Jahre (AL) | < 1.0 % |
Photometrie
EDTA-Blut
0,5 ml
Methämoglon (Meth-Hb) entsteht durch Oxidation des Eisens im Hämoglobin von der zweiwertigen zur dreiwertigen Form. Dadurch kann das Hämoglobin keinen Sauerstoff mehr binden. Normalerweise reduziert die körpereigene Methämoglobin-Reduktase das dreiwertige Eisen wieder zur zweiwertigen Form.
Bei der autosomal-rezessiv vererbten, hereditären Methämoglobinämie entsteht durch einen Mangel an NADH-abhängiger Methämoglobinreduktase ein Risiko für eine Methämoglobinämie.
Bei der toxischen Methämoglobinämie erfolgt eine erhöhte Umwandlung von Hämoglobin zu Methämoglobin durch Pharmaka oder Oxidationsmittel (z. B. Lokalanästhetika, Sulfonamide, Chlorate in Reinigungs- und Bleichmitteln, Nitrite, aromatische Amino- und Nitroverbindungen oder Nitrate (die Umwandlung in Nitrite erfolgt durch Darmbakterien). Säuglinge sollten kein nitratreichenes Wasser oder Nitrat-gedüngtes Gemüse erhalten, da ihre Methämoglobin-Reduktase-Aktivität noch nicht voll ausgebildet ist.
Die Klinik hängt von der erreichten Methämoglobin-Konzentration ab und reicht von asymptomatischen Zuständen (bis ca. 15 % Methämoglobinanteil) über Zyanose, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen in unterschiedlichem Ausmaß (15 - 70 %) bis zum Tod.
Der Anteil des Met-Hb am Gesamt-Hb wird in Prozent angegeben. Erhöhte Werte sollten Anlass geben, auslösende Pharmaka oder Oxidantien zu meiden. Symptomatische Methämoglobinämien können durch Gabe von Methylenblau behandelt werden
siehe Befundbericht