Protein S, Aktivität

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Protein S (Aktivität)

  2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

    ---

  3. 1.5.2 Referenzbereiche

    Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
    1 - 6 Monate (AL) 60 - 103 %
    7 - 12 Monate (AL) 61 - 95 %
    1 - 5 Jahre (AL) 65 - 99 %
    6 - 10 Jahre (AL) 63 - 97 %
    11 - 17 Jahre (AL) 69 - 119 %
    18 - 120 Jahre (W) 59 - 118 %
    18 - 120 Jahre (M) 75 - 130 %
    0 - 120 Jahre (NN)
  4. Methode

    Einphasengerinnungstest

  5. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Citratblut

    2. 2.3 Probe

      Citratplasma

    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml gefrorenes Citratplasma

  6. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Diagnose eines angeborenen oder erworbenen Protein S-Mangels.

      Bei angeborenen Mangelzuständen erlaubt die gleichzeitige Bestimmung des Gesamtprotein S und des freien Protein S eine Zuordnung zu den drei beschriebenen Typen.

      Bei erworbenem Protein S-Mangel spiegelt die Gesamt-Protein-S-Menge das Ausmass der Synthesestörung durch Leberzellschaden oder Vitamin-K-Mangel wider. Auch infolge einer Asparginasetherapie oder bei erhöhtem Umsatz z.B. unter Verbrauchskoagulopathie kommt es zu einem Gesamt-Protein-S-Abfall.

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Mögliche Ursachen für eine verminderte Protein S-Aktivität können sein: Hereditärer Protein S-Mangel, Leberfunktionsstörung, Antikoagulation mit einem Vitamin-K-Antagonisten (VKA), Gravidität, kombinierte Kontrazeption bzw. Therapie mit Östrogenen, erhöhte Spiegel an C4bBP (C4b-binding Protein) als Akute-Phase-Protein, homozygote Faktor V Leiden Mutation, präanalytischer Fehler

      Angeborener Mangel:

      Typ 1: Quantitativer Mangel, Gesamt-Protein S und Protein S-Aktivität sind vermindert

      Typ 2: Qualitativer Defekt, Gesamt-und freies Protein S normal, Protein S-Aktivität vermindert

      Typ 3: Qualitativer Defekt, Gesamt-Protein S normal, freies Protein S und  Protein S-Aktivität vermindert

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
        • bestehende Lupusantikoagulanzien können den Test stören
        • direkte orale Antikoagulanzien können zu falsch hohen Spiegeln führen
        • Präanalytische Fehler bei der Blutabnahme (zu langes Stauen, nicht korrekt gefüllte Monovette), Plasmagewinnung (vorzeitige Gerinnung der Probe), Lagerung und Transport (Citratplasma sollte möglichst zeitnah zentrifugiert und vom Blutkuchen getrennt werden) können zu falschen Ergebnissen führen.
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