ACTH

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Adrenokortikotropes Hormon
      1. 1.1.1 alterntive(r) Analysenname(n)
        Kortikotropin
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      ACTH
    3. 1.2 Einheit

      pg/ml
    4. 1.5 Referenzbereiche

      Aktuelle Referenzbereiche aktuelle LIS-Software. Angabe der aktuellen alters- und geschlechtsspezifischen Referenzbereiche werden im Befund angegeben.
    5. 1.6 Methode

      ECLIA (ElektroChemieLumineszenz ImmunoAssay)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Differentialdiagnose des Hypercortisolismus, ergänzend zur Cortisolbestimmung.
      Differentialdiagnose der Nebennierenrindeninsuffizienz, ergänzend zur Cortisolbestimmung.

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Ein isoliert abgenommenes ACTH ohne zusätzliche Cortisolbestimmung ist ohne Aussage. Der Verdacht auf einen Nebennierentumor mit Cortisolproduktion wird durch ein erniedrigtes ACTH bestätigt (ACTH-unabhängiger endogener Hypercortisolismus). Einen hypophysär oder Tumor-bedingten endogenen Hypercortisolismus (ACTH-abhängiger Hypercortisolismus) kann man am inadäquat hohen ACTH zur gemessenen Cortsolkonzentration erkennen. Dabei müssen beide Werte nicht unbedingt erhöht sein. Die Diagnose sollte Fachleuten überlassen bleiben. Im Falle einer Nebennierenrindeninsuffizienz zeigt sich bei einer primären (Nebennieren-bedingten) NNR-Insuffizienz ein erhöhtes ACTH bei normwertigem bis erniedrigtem Cortisol. Eine sekundäre (hypophysär/hypothalamisch bedingte) NNR-Insuffizienz zeigt sich im zum Cortisol  inadäquat erniedrigtem ACTH, wobei auch hierbei beide Messwerte im Normbereich sein können. Auch diese Diagnostik sollte Fachleuten überlassen bleiben.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
        Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden.
        Keine mit Azid stabilisierten Proben verwenden.
        Der Test wird nicht beeinflusst durch Ikterus (Bilirubin bis 25 mg/dl), Hämolyse (Hb bis 0,4 g/dl), Lipämie (Intralipid bis 1500 mg/dl) und Biotin (bis 1200 ng/ml), Rheumafaktoren (bis 400 IU/ml) beobachtet.
        Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (>5 mg/d) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.
        Kein High-dose Hook-Effekt bei ACTH-Konzentrationen bis 1x10^6 pg/ml.
        In seltenen Fällen können Störungen durch extrem hohe Titer von AK gegen Analyt-spezifische AK, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten. Diese werden durch eine entsprechende Testanordnung minimiert.
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