3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?
Die GPT (ALAT) ist eine Kenngröße für Leberparenchymschäden.
Erhöht bei Hepatopathien, Hepatitis, infektiöse Mononukleose, Verschlussikterus.
Als Suchmuster auf Lebererkrankungen werden die GPT (ALAT) (erhöht bei Parenchymschaden), GGT (erhöht bei toxischer u.cholestatischer Leberschädigung) und CHE (vermindert bei Reduzierung der funktionstüchtigen Leberzellmasse) empfohlen.
Abgrenzung, Differenzierung zur Cholestase:
hohe GGT + gering bis mäßig erhöhte GPT(ALAT) = Cholestase
im Vergleich zur GGT deutlich erhöhte GPT(ALAT) = Hepatitis
Weitere differentialdiagnostische Beurteilung im Zusammenhang mit den Aktivitäten der GOT(ASAT), GGT, AP und der GLDH.
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3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
Hämolyse: >170 mg/dl Hämoglobin
Lipämie: >Index L 150
Ikterus: >60 mg/dl konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin
Die Kontamination mit Erythrozyten führt zu erhöhten Werten, da die Analytkonzentration in Erythrozyten höher als in normalen Seren ist. Der Störungsgrad kann unterschiedlich ausfallen und hängt vom Analytgehalt in den lysierten Erythrozyten ab.
Bei lipämischen Proben kann der Warnhinweis > Abs auftreten. Für die automatische Wiederholung ist dann die Funktion Probenverdünnung zu wählen.
In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie) zu unverlässigen Ergebnissen führen.
Medikamente: In therapeutischen Konzentrationen wurde bei üblichen Medikamenten-Panels keine Störungen gefunden. Ausnahme: In therapeutischen Konzentrationen führt Calciumdobesilat zu falsch niedrigen ALT-Konzentrationen.
Physiologische Plasmakonzentrationen von Sulfasalazin oder Sulfapyridin können zu falschen Ergebnissen führen.
Cyanokit (Hydroxocobalamin) kann den Test stören