Frauen: Abklärung menstrueller Zyklusstörungen, Hormonkontrolle bei Sterilitätsbehandlungen, Therapiekontrolle bei Behandlung mit bioidentischen Hormonen
Männer: Abklärung Gynäkomastie, Therapiekontrolle einer Substitution mit Testosteron, V.a. Anabolika-Abusus
E2 Ergebnisse sind für diagnostische Zwecke stets im Zusammenhang mit der klinischen Untersuchung und anderen Komponenten der gonadalen Regulation zu bewerten. Bei Kindern steigt die E2 Konzentration parallel zum Pubertätsstadium auf Erwachsenenwerte an. E2 liegt im Serum an SHBG und Albumin gebunden vor. E2 ist das am stärksten wirksame natürliche Estrogen der Frau und wird unter dem Einfluss von FSH überwiegend in den Granulosazellen des reifen Follikels gebildet. Alle Estrogene wirken im Sinne einer negativen Rückkopplung auf die hypophysäre FSH Produktion. Dem maximalen Estrogenspiegel im Verlauf eines Menstruationszyklus geht die Gipfelhöhe der LH Sekretion um 1–2 Tage voraus. E2-Bestimmungen werden im Rahmen der Fertilitätsdiagnostik bei der Beurteilung der Ovarialfunktion in Wechselwirkung mit der Hyperthalamus-Hypophyse-Gonaden-Achse klinisch eingesetzt. Eine alleinige Bestimmung von E2 hat lediglich Bedeutung für die Abschätzung eines Estrogenmangels bei einer Amenorrhoe. Daneben dient sie der Verlaufskontrolle einer hormonellen Sterilitätstherapie und seltener der Diagnostik endokrin-aktiver Ovarialtumoren. In geringer Menge werden Estrogene in der Nebennierenrinde und im Hoden synthetisiert. Eine Indikation beim Mann für die E2 Bestimmung ist bei Verdacht auf einen Hodentumor oder Gynäkomastie gegeben. Weitere Indikationen ergeben sich bei einer ausgeprägten Adipositas.