Treponema pallidum Ak

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Treponema pallidum Ak
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        Lues, Siphilis, Lues venerea, harter Schanker oder Franzosenkrankheit
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      TREP (TPHS); TPHA (Treponema-Pallidum-Hämagglutinations-Assay wird nicht mehr durchgeführt)
    3. 1.2 Einheit

      COI + negativ/positiv

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Lues-Screen 0 - 120 Jahre (AL) < 1 COI <1 negativ
        Lues-Screen 0 - 120 Jahre (AL) < 1 COI 1 positiv
    4. 1.6 Methode

      ECLIA (ElektroChemieLumineszenz ImmunoAssay)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Screeningtest bei V.a. Syphillis-Infektion

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Der Ergebnisbericht unterscheidet als Ausdruck eines qualitativen Resultates zwischen negativ bzw. nicht nachweisbar (Richtwert) und positiv, welches einem Nachweis des Syphilis-Erregers entspricht. Der Suchtest wird i.d.R ab der 2. Woche nach Infektion positiv.

      Im Falle eines positiven Ergebnisberichtes muss eine Bestätigungsanalytik (z.B. in Form eines FTA-Absorptionstests) sowie ggf. ein Aktivitätsmarker in Form eines Mikroflockungstest (i.d.R. VDRL-Test) erfolgen. Der VDRL- (Veneral Disease Research Laboratory) Test wird in der Regel nach 4-6 Wochen nach Infektion positiv.

      Das zu den Spirochaetales gehörende Bakterium Treponema pallidum Subspezies pallidum wird als Erreger der Syphillis (Lues) sowohl horizontal durch Schleimhautkontakt (v.a. sexuelle Kontakte) oder vertikal (tansplazentär) pre bzw. connatal übertragen. Die Prävalenz in Deutschland beträgt ca. 3-4%, wobei die Infektion dreiphasig verläuft. Das Stadium I ist durch eine erhärtete Entzündung z.B. am Genital (Primäraffekt, harter Schanker) charakterisiert, die nach ca. 5-90 Tagen nach der Erstinfektion auftritt und sich nach 3-8 Wochen mit anschließender Latenzphase zurückbildet. Es erfolgt eine mehrwöchige systemische Infektion in Form einer hämatogenen Streuung mit oft nässendem Enanthem auf der Haut (bzw. Schleimhaut), sowie Befall visceraler Organe und in unterschiedlichem Ausmaß (Stadium II). Diese Erscheinungen klingen nach ca. 2-6 Wochen ab, können aber rezividieren. Schießlich kann eine latente Infektion mit teils lebenslanger Erregerpersistenz folgen, wodurch sich infolge der Erregerpersistenz  während des Stadium III in verschiedenen Organen oder im ZNS (Neurosyphillis) vereinzelte, zentral nekrotisierende und zum Teil ulzerierende Granulome (Gummata) entwickeln können. Im Rahmen eines Aortenbefalls kann es auch zum Aneurysma kommen. Die Untersuchung auf das Vorliegen von Gesamtantikörpern gegen die Syphilliserreger dient als Suchtest der Diagnose der Syphilis-Infektion.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vorab zentrifugiert werden.
        Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden.
        Keine mit Azid stabilisierte Proben verwenden.
        Der Test wird nicht beeinflusst durch Ikterus (Bilirubin <66 mg/dl), Hämolyse (Hb <500 mg/dl), Lipämie (Intralipid <2000 mg/dl) humanes Serumalbumin <10 g/dl, humanes IgG <32 g/l, humanes IgM <10 g/l, humanes IgA <2,8 g/dl und Biotin <1200 ng/ml.
        Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (>5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.
        Keinen Einfluss durch Rheumafaktoren bis 1500 IU/ml.
        In seltenen Fällen können Störungen durch extrem hohe Titer von Antikörpern gegen Analyt-spezifische Antikörper, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten.

zurück