Humanes Sexualhormonbindendes Globulin (SHBG)

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Sexualhormonbindendes Globulin
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        keine
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      SHBG
    3. 1.2 Einheit

      nmol/L

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Sexualhorm.-bind. Glob. (SHBG) 0 - 29 Tage (W) 12 - 51 nmol/l
        Sexualhorm.-bind. Glob. (SHBG) 0 - 29 Tage (M) 11 - 71 nmol/l
        Sexualhorm.-bind. Glob. (SHBG) 30 - 364 Tage (W) 50 - 181 nmol/l
        Sexualhorm.-bind. Glob. (SHBG) 30 - 364 Tage (M) 60 - 209 nmol/l
        Sexualhorm.-bind. Glob. (SHBG) 1 - 2 Jahre (W) 51 - 158 nmol/l
        Sexualhorm.-bind. Glob. (SHBG) 1 - 2 Jahre (M) 42 - 156 nmol/l
        Sexualhorm.-bind. Glob. (SHBG) 3 - 5 Jahre (W) 48 - 142 nmol/l
        Sexualhorm.-bind. Glob. (SHBG) 3 - 5 Jahre (M) 39 - 146 nmol/l
        Sexualhorm.-bind. Glob. (SHBG) 6 - 8 Jahre (W) 31 - 103 nmol/l
        Sexualhorm.-bind. Glob. (SHBG) 6 - 8 Jahre (M) 28 - 114 nmol/l
        Sexualhorm.-bind. Glob. (SHBG) 9 - 11 Jahre (W) 20 - 100 nmol/l
        Sexualhorm.-bind. Glob. (SHBG) 9 - 11 Jahre (M) 32 - 93 nmol/l
        Sexualhorm.-bind. Glob. (SHBG) 12 - 14 Jahre (W) 17 - 77 nmol/l
        Sexualhorm.-bind. Glob. (SHBG) 12 - 14 Jahre (M) 13 - 63 nmol/l
        Sexualhorm.-bind. Glob. (SHBG) 15 - 48 Jahre (W) 32.4 - 128 nmol/l
        Sexualhorm.-bind. Glob. (SHBG) 15 - 48 Jahre (M) 18.3 - 54.1 nmol/l
        Sexualhorm.-bind. Glob. (SHBG) 49 - 120 Jahre (W) 27.1 - 128 nmol/l
        Sexualhorm.-bind. Glob. (SHBG) 49 - 120 Jahre (M) 20.6 - 76.7 nmol/l
        Sexualhorm.-bind. Glob. (SHBG) 0 - 45 Jahre (W) 18 - 114 nmol/l ssw: 3 - 42
        Sexualhorm.-bind. Glob. (SHBG) 0 - 120 Jahre (NN)
    4. 1.6 Methode

      ECLIA (ElektroChemiLumineszenz ImmunoAssay)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Abklärung einer Gonadendysfunktion bei Frau und Mann im Zusammenhang mit Testosteron und Östradiol.

       

       

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Ursachen einer Erhöhung der SHBG-Konzentration bei Frauen: Hohe Östrogenspiegel (orale Kontrazeptiva, Schwangerschaft), Hyperthyreose, Androgenmangel, Wachstumshormonmangel, Leberzirrhose, vermehrter Alkoholkonsum, Medikamente wie Phenytoin. 

      Ursachen einer Erhöhung der SHBG-Konzentration bei Männern: Hypogonadismus.

      Bei der weiteren Abklärung eines erhöhten SHBG-Spiegels und einem entsprechenden niedrigen freien Androgenindex bzw. bioverfügbaren Testosterons sollte zunächst anamnestisch geklärt werden, ob und welche Medikamente eingenommen werden und wie hoch der Alkoholkonsum ist. Ferner können Bestimmungen von TSH, Wachstumshormon und Leberwerten hilfreich sein.

      Ursachen einer Verminderung der SHBG-Konzentration bei Frauen und Männern: Erhöhte Androgenkonzentration, Hypothyreose, Glukokortikoidtherapie oder Hyperkortisolismus, schlecht eingestellter Diabetes mellitus, Übergewicht, Akromegalie, Hyperprolaktinämie und Medikamente (bspw. Ketoconazol)

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
        Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden.
        Keine mit Azid stabilisierte Proben verwenden.
        Der Test wird nicht beeinflußt durch Ikterus (Bilirubin <66 mg/dl), Hämolyse (Hb <1,0 g/dl), Lipämie (Intralipid <2.700 mg/dl) und Biotin (<70 ng/ml).
        Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.
        Keinen Einfluss durch Rheumafaktoren bis 1.200 IU/ml beobachtet.
        Kein High-Dose Hook-Effekt bei SHBG Konzentrationen bos 1.000 nmol/L.
        In seltenen Fällen können Störungen durch extrem hohe Titer von AK gegen Analyt-spezifische AK, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten. Diese werden durch eine entsprechende Testanordnung minimiert.
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