Prolaktin

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Prolaktin
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        Lactotropin
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      PRL
    3. 1.2 Einheit

      µg/l

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Prolaktin 0 - 30 Tage (W) 0.3 - 95 µg/l
        Prolaktin 0 - 30 Tage (M) 3.7 - 81.2 µg/l
        Prolaktin 1 - 11 Monate (W) 0.2 - 29.9 µg/l
        Prolaktin 1 - 11 Monate (M) 0.3 - 28.9 µg/l
        Prolaktin 1 - 2 Jahre (W) 2.3 - 13.2 µg/l
        Prolaktin 1 - 2 Jahre (M) 1 - 17.1 µg/l
        Prolaktin 3 - 5 Jahre (W) 1.6 - 13.1 µg/l
        Prolaktin 3 - 5 Jahre (M) 0.8 - 16.9 µg/l
        Prolaktin 6 - 8 Jahre (W) 0.3 - 12.9 µg/l
        Prolaktin 6 - 8 Jahre (M) 1.9 - 11.6 µg/l
        Prolaktin 9 - 11 Jahre (W) 1.9 - 9.6 µg/l
        Prolaktin 9 - 11 Jahre (M) 0.9 - 12.9 µg/l
        Prolaktin 12 - 14 Jahre (W) 3 - 14.4 µg/l
        Prolaktin 12 - 14 Jahre (M) 1.6 - 16.6 µg/l
        Prolaktin 15 - 17 Jahre (W) 2.1 - 18.4 µg/l
        Prolaktin 15 - 17 Jahre (M) 2.7 - 15.2 µg/l
        Prolaktin 18 - 120 Jahre (W) 4.8 - 23.3 µg/l
        Prolaktin 18 - 120 Jahre (M) 4 - 15.2 µg/l
        Prolaktin 0 - 120 Jahre (NN)
    4. 1.6 Methode

      ECLIA (ElektroChemieLumineszenz ImmunoAssay)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Abklärung Hypogonadismus, Libido– und Potenzstörungen, Amenorrhoe, Anovulation, Galaktorrhoe bei Frauen und Männern, Gynäkomastie, Virilisierung bei Frauen, hypothalamisch-hypophysäre Erkrankungen wie Hypophysenadenomen.

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Nicht-pathologische Ursachen für eine Hyperprolaktinämie sind Schwangerschaft (Werte bis zu 600 µg/l), Stillen bzw. Manipulationen an der Brust (Werte bis zu 300 µg/l). Auch unter Stress und bei Nahrungskarenz können Werte bis zu 40 µg/l auftreten. Zudem können Medikamente wie bspw. Antipsychotika, Antidepressiva, Verapamil, Metoclopramid und Methyldopa eine Hyperprolaktinämie auslösen. Die Werte erreichen dabei in der Regel aber nicht mehr als 100 µg/l (Ausnahme Risperidon: Bis zu 200 µg/l). In hohen Dosierungen zugeführte Östrogene als auch die in der Schwangerschaft auftretenden hohen Östradiolspiegel können erhöhte Prolaktinkonzentrationen im Blut verursachen. Im Gegensatz dazu verursacht eine orale Antikonzeption, wenn überhaupt, nur eine sehr geringfügige Konzentrationssteigerung des Prolaktins.
      Mikroprolaktinome (Durchmesser < 1 cm) verursachen von Ausnahmen abgesehen in der der Regel Prolaktinwerte bis 200 µg/l. Makroprolaktinome mit einer Größe von 1 cm – 2 cm verursachen Prolaktinwerte von 200 µg/l – 1000 µg/l und Makroprolaktinome > 2 cm 1000 µg/l – 50.000 µg/l. Es ist allerdings immer auch an eine Makroprolaktinbildung zu denken. Unabhängig von der Ausprägung der Hyperprolaktinämie muss in 10% – 36% der Fälle mit dieser harmlosen Störung gerechnet werden. Diese ist insbesondere dann zu vermuten, wenn typische Symptome einer Hyperprolaktinämie wie Galaktorroe, Oligo- oder Amenorrhoe bei der Frau bzw. ein Testosterondefizit beim Mann fehlen.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vorab zentrifugiert werden
        Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden
        Keine mit Azid stabilisierten Proben verwenden.    
        Der Test wird nicht beeinflusst durch Ikterus (Bilirubin <30 mg/dl), Hämolyse (Hb <1,5 g/dl), Lipämie (Intralipid <1500 mg/dl), Biotin (<40 ng/ml) und Rheumafaktoren (<1100 IU/ml).
        Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (>5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.
        In seltenen Fällen können Störungen durch extrem hohe Titer von Antikörpern gegen Analyt-spezifische Antikörper, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten.
        Kein High-dose Hook-Effekt bei Prolaktinwerten bis 12690 µg/l.
zurück