Somatotropeshormon (HGH/STH)

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Somatotropeshormon
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        Human Growth Hormon (hGH), Somatotropes Hormon (STH), Wachstumshormon
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      STH, hGH
    3. 1.2 Einheit

      µg/L

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Somatotropin (STH, HGH) 0 - 9 Jahre (M) 0.09 - 9.29 µg/l
        Somatotropin (STH, HGH) 0 - 9 Jahre (W) 0.12 - 7.79 µg/l
        Somatotropin (STH, HGH) 10 - 17 Jahre (M) 0.08 - 10.8 µg/l
        Somatotropin (STH, HGH) 10 - 17 Jahre (W) 0.12 - 8.05 µg/l
        Somatotropin (STH, HGH) 18 - 120 Jahre (M) 0.03 - 2.47 µg/l
        Somatotropin (STH, HGH) 18 - 120 Jahre (W) 0.13 - 9.88 µg/l
        Somatotropin (STH, HGH) 0 - 0 Jahre (AL)
    4. 1.6 Methode

      ECLIA (ElektroChemiLumineszenz ImmunoAssay)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      V.a. Akromegalie (nur in Verbindung mit IGF-1 zu bewerten), V.a. Insuffizienz der somatotropen Hypophysenachse (nur in Verbindung mit IGF-1 zu bewerten)

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      HGH-Ergebnisse sind für diagnostische Zwecke stets im Zusammenhang mit der klinischen Untersuchung und weiteren hormonellen Bestimmungen bzw. auch Suppressions- oder Stimulationstesten zu bewerten. Basale HGH – Messungen sind nur bei Werten <0,5 aussagekräftig für einen Ausschluss einer floriden Akromegalie. Entscheidend ist aber zunächst IGF-1
      Zahlreiche Medikamente, Hormone und der BZ-Spiegel beeinflussen die HGH – Konzentrationen im Blut.
      Kommerzielle HGH-Tests sind aufgrund ihrer heterogenen Testergebnisse nicht miteinander vergleichbar.
      Bei der Diagnostik von wachstumshormonassoziierten Erkrankungen ist immer die Bestimmung von IGF1 hilfreich. IGF1 erlaubt eine längerfristige Beurteilung des Wachstumshormonstatus.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
        Keine mit Azid stabilisierte Proben verwenden.
        Der Test wird nicht beeinflußt durch Ikterus (Bilirubin <25 mg/dl), Hämolyse (Hb <0,50 g/dl), Lipämie (Intralipid <1500 mg/dl) und Biotin (<30 ng/ml), IgG (<3,5 g/dl), IgA (<0,85 g/dl) und IgM (<0,55 g/dl).
        Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.
        Keinen Einfluss durch Rheumafaktoren bis 600 IU/ml beobachtet.
        Kein High-Dose Hook-Effekt bei hGH-Konzentrationen bis 2000 ng/ml.
        In seltenen Fällen können Störungen durch extrem hohe Titer von AK gegen Analyt-spezifische AK, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten. Diese werden durch eine entsprechende Testanordnung minimiert.
        Der Test wird durch Pegvisomant beeinträcthigt und kann daher bei Patienten unter Pegvisomant-Behandlung nicht eingesetzt werden. Mit Octreotid und Cabergolin konnten keine Störungen festgestellt werden.
        Der Test kann nicht für die hGH-Bestimmung bei Proben von Schwangeren verwendet werden. Grund hierfür ist eine Kreuzreaktion mit plazentarem hGH. Plazentares hGH ist eine Variante des hypophysären hGH, dessen Konzentration im Serum während der Schwangerschaft steigt.
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