Cortisol

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Cortisol
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        Hydrocortison, 11-β.Hydroxycortison
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

    3. 1.2 Einheit

      µg/dl

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Cortisol 0 - 120 Jahre (AL) 2.47 - 19.5 µg/dl
    4. 1.6 Methode

      ECLIA (ElektroChemiLumineszenz ImmunoAssay)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Abklärung eines Hirsutismus, einer Adipositas (auch als Vorbereitung auf bariatrische Operationen), unklare Myopathien bzw. Muskelschwäche, unklare Leukozytose, V. a. primäre und sekundäre Nebenniereninsuffizienz.

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Zur Abklärung eines endogenen Hypercortisolimus muss ein Dexamethason-Hemmtest durchgeführt werden. Ein Abfall des Cortisolspiegels auf ≤1,8 µg/dl schließt einen endogenen Hypercortisolismus weitestgehend aus. Ein Wert ≥5 µg/dl spricht für das Vorliegen eines endogenen Hypercortisolismus bzw. sogenannten Pseudo-Cushing. Werte zwischen 1,8 µg/dl - 5,0 µg/dl sprechen für eine sogenannte `Autonome Cortisolsekretion´. Unter bestimmten Bedingungen bedarf diese einer Therapie. Bei Frauen unter der Einnahme Östrogen-haltiger Kontrazeptiva können Cortisolwerte zwischen 1,8 µ/dl - 5 µg/dl gefunden werden, die nicht als pathologisch zu werten sind. Ohne Hemmtest sind isoliert abgenommene Cortisolwerte ohne Aussage. Die zusätzliche Bestimmung von ACTH und ggf. DHEAS ist zwingend notwendig. Das gilt auch bei V.a. eine primäre oder sekundäre Nebennierenrindeninuffizienz.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
        Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden.
        Keine mit Azid stabilisierte Proben verwenden.
        Der Test wird nicht beeinflußt durch Ikterus (Bilirubin bis 25 mg/dl), Hämolyse (Hb bis 0,5 g/dl), Lipämie (Intralipid bis 1500 mg/dl), Biotin (bis 70 ng/ml), Rheumafaktor (bis 600 IU/ml), IgG (bis 50 g/L), IgA (bis 10 g/L)
        und IgM (bis 10 g/L).
        Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (>5 mg/d) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.
        In seltenen Fällen können Störungen durch extrem hohe Titer von AK gegen Analyt-spezifische AK, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten. Diese werden durch eine entsprechende Testanordnung minimiert.
        Schwangerschaft, Kontrazeptiva und Östrogentherapie führen zu erhöhten Cortisol-Konzentrationen.
        In Proben von Patienten, die Prednisolon, 6-a-Methylprednisolo oder Prednison erhalten, können falsch erhöhte Cortisol-Konzentrationen gemessen werden.
        11-Desoxycortisol ist wärend Metyrapon-Tests erhöht. Entsprechend der Kreuzreaktivität können die Cortisolwerte erhöht sein.
        Bei Patienten mit 21-Hydroxylase-Mangek ist 21-Deosoxycortisol erhöht; dies kann ebenfalls zu falsch erhöhten Cortisol-Ergebnissen führen.
        Weiterhin kann sich der Cortisol-Spiegel durch starken Stress erhöhen.

         

         

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