humanes Choriongonadotropin (ßHCG)

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      humanes Choriongonadotropin
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        Intaktes humanes Choriongonadotropin + ß-Untereinheit
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      HCG, ß-HCG
    3. 1.2 Einheit

      IU/L

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Beta-HCG 0 - 120 Jahre (M) < 2.0 IU/l
        Beta-HCG 0 - 54 Jahre (W) < 1.0 IU/l
        Beta-HCG 0 - 120 Jahre (W) 5.8 - 71.2 IU/l ssw: 2.0 - 2.9
        Beta-HCG 0 - 120 Jahre (W) 9.5 - 750 IU/l ssw: 3.0 - 3.9
        Beta-HCG 0 - 120 Jahre (W) 217 - 7138 IU/l ssw: 4.0 - 4.9
        Beta-HCG 0 - 120 Jahre (W) 158 - 31795 IU/l ssw: 5.0 - 5.9
        Beta-HCG 0 - 120 Jahre (W) 3697 - 163563 IU/l ssw: 6.0 - 6.9
        Beta-HCG 0 - 120 Jahre (W) 32065 - 149571 IU/l ssw: 7.0 - 7.9
        Beta-HCG 0 - 120 Jahre (W) 63803 - 151410 IU/l ssw: 8.0 - 8.9
        Beta-HCG 0 - 120 Jahre (W) 46509 - 186977 IU/l ssw: 9.0 - 9.9
        Beta-HCG 0 - 120 Jahre (W) 27832 - 210612 IU/l ssw: 10.0 - 11.9
        Beta-HCG 0 - 120 Jahre (W) 13950 - 62530 IU/l ssw: 12.0 - 13.9
        Beta-HCG 0 - 120 Jahre (W) 12039 - 70971 IU/l ssw: 14.0 - 14.9
        Beta-HCG 0 - 120 Jahre (W) 9040 - 56451 IU/l ssw: 15.0 - 15.9
        Beta-HCG 0 - 120 Jahre (W) 8175 - 55868 IU/l ssw: 16.0 - 16.9
        Beta-HCG 0 - 120 Jahre (W) 8099 - 58176 IU/l ssw: 17.0 - 17.9
        Beta-HCG 55 - 120 Jahre (W) < 7.0 IU/l
        Beta-HCG 0 - 120 Jahre (NN)
    4. 1.6 Methode

      ECLIA (ElektroChemiLumineszenz ImmunoAssay)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Frauen: V.a. Schwangerschaft (ggf. zur Verlaufskontrolle), V.a. HCG-produzierende Tumore (Ovar, Uterus)

      Männer: V.a. Hodentumor

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      HCG - Ergebnisse sind für diagnostische Zwecke stets im Zusammenhang mit der klinischen Untersuchung und der Patientenanamnese zu bewerten. Eine HCG Bestimmung hat im 1. Schwangerschaftstrimenon klinische Relevanz. Die interindividuelle Variation der HCG Konzentrationen im Schwangerschaftsverlauf ist groß. Eine Bestimmung des prozentualen, individuellen Anstiegs innerhalb von 48 h ergibt einen sichereren Hinweis für eine intakte Schwangerschaft.
      Die in dem Assay verwendeten Antikörper erkennen das holo-Hormon und die „nicked“ Formen des ß-HCG, das ß-Core Fragment sowie die freie ß Untereinheit.
      Bei Keimzelltumoren des Hodens korreliert der Nachweis von HCG + ß-HCG mit dem histologischen Befund.
      Mit unterschiedlichen Testverfahren ermittelte Tumormarkerkonzentrationen einer Patientenprobe können nicht miteinander verglichen werden. Progression und Remission können allein durch den Wandel der Methode vorgetäuscht werden.
      Bedeutsamer als die Einordnung eines Tumormarkerwertes in den Referenzbereich ist die kinetische Entwicklung eines Tumormarkertestes bei dem jeweiligen Individuum.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
        Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden.
        Keine mit Azid stabilisierte Proben verwenden.
        Der Test wird nicht beeinflußt durch Ikterus (Bilirubin <66 mg/dl), Hämolyse (Hb <1,0 g/dl), Lipämie (Intralipid <2000 mg/dl) und Biotin (<70 ng/ml).
        Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (>5 mg/d) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.
        Keinen Einfluss durch Rheumafaktoren bis 1200 IU/ml und bei Proben von Dialysepatienten beobachtet.
        Kein High-Dose Hook-Effekt bei HCG-Konzentrationen bis 750.000 IU/L.
        In seltenen Fällen können Störungen durch extrem hohe Titer von AK gegen Analyt-spezifische AK, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten. Diese werden durch eine entsprechende Testanordnung minimiert.

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