Lq-Protein (Gesamteiweiß im Liquor)

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Lq-Protein
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        Gesamteiweiß im Liquor
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      TPLG
    3. 1.2 Einheit

      mg/l

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Liquor: Protein 0 - 0 Wochen (AL) < 870 mg/l
        Liquor: Protein 0 - 0 Monate (AL) < 720 mg/l
        Liquor: Protein 1 - 1 Monate (AL) < 620 mg/l
        Liquor: Protein 2 - 2 Monate (AL) < 480 mg/l
        Liquor: Protein 3 - 5 Monate (AL) < 320 mg/l
        Liquor: Protein 0 - 5 Jahre (AL) < 250 mg/l
        Liquor: Protein 6 - 11 Jahre (AL) < 280 mg/l
        Liquor: Protein 12 - 17 Jahre (AL) < 340 mg/l
        Liquor: Protein 18 - 34 Jahre (AL) 140 - 540 mg/l
        Liquor: Protein 35 - 54 Jahre (AL) 190 - 600 mg/l
        Liquor: Protein 55 - 69 Jahre (AL) 190 - 650 mg/l
        Liquor: Protein 70 - 120 Jahre (AL) 190 - 730 mg/l
        Liquor: Protein 0 - 120 Jahre (AL) < 250 mg/l Hund
        Liquor: Protein 0 - 120 Jahre (NN)
    4. 1.6 Methode

      Immunologischer Trübungstest (Turbidimetrie)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Liquor
    2. 2.3 Probe

      Liquor
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Diagnose und Verlaufskontrolle von entzündlichen Erkrankungen des ZNS, Blut-Hirn-Schrankenstörung, Zirkulationsstörung, lokale, pathologische Proteinsynthese im ZNS

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Die Liquoreiweißerhöhung ist ein unspezifischer Befund und eher als Verlaufsparameter als zur Differentialdiagnostik zu gebrauchen.
      Die Proteinkonzentration steigt bei verschiedenen ZNS-Erkrankungen an infolge einer gesteigerten Durchlässigkeit der Blut-Liquorschranke oder einer gesteigerten intrathekalen Produktion von Immunglobulinen. Erhöhungen werden bei folgenden Erkrankungen beobachtet:


      1. Störung der Blut-Liquor Schrankenfunktion

      Beurteilung der globalen Blut-Hirnschranken-Funktion:
      Protein 400 - 1000 mg/l entspricht einer leichten Blut-Hirn-Schrankenstörung.
      Protein > 1000 mg/l entspricht einer schweren Blut-Hirn-Schrankenstörung.
      Vor allem bei eitriger bakterieller Meningitis werden Werte bis 10 g/l erreicht. Intrathekal gebildete Immunglobuline erreichen selten eine Konzentration von 500 mg/l.

      2. Hirnblutung

      3. Tumor

      4. vaskuläre Prozesse

      5. Meningitis

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        High-Dose-Hook-Effekt: Ergebnisse von Proben mit hohen Gesamtprotienkonzentrationen oberhalb des Messbereichs (bis 100000 mg/l) werden vom Gerät mit >TEST oder >ABS markiert.
        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vorab zentrifugiert werden.
        Hämolyse: Hämoglobin stört.

        Ditaurobilirubin: Keine wesentliche Beeinflussung durch Ditaurobilirubin bi zu einer Konzentration von 15 mg/dl.

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