Humanes Immundefizienz-Virus Ak + p24Ag (HIV)

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Humanes Immundefizienz-Virus Ak + p24Ag (HIVAk)
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        human immunodeficiency virus antibody, Menschliches Immunschwäche-Virus Ak, Menschliches Immundefekt-Virus Ak
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      HIV, HIVAK
    3. 1.2 Einheit

      COI

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        HIV-1/2 Ak und p24 Ag (Suchtest) 0 - 120 Jahre (AL) < 1.00 COI < 1.00 negativ
        HIV-1/2 Ak und p24 Ag (Suchtest) 0 - 120 Jahre (AL) < 1.00 COI 1 reaktiv
    4. 1.6 Methode

      ECLIA (ElektroChemieLumineszenz ImmunoAssay)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Screening auf HIV-1- und HIV-2-Infektion (frühestens 3 Wochen nach Risikokontakt)

       

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Das humane Immundefizienzvirus (HIV) verursacht als Mitglied der Retroviren (Untergruppe: Lenti-Viren) beim Menschen die HIV-Infektion bzw. die später auftretende Immunschwächeerkrankung AIDS (Aquired Immunodeciciency Syndrome). Man unterscheidet die beiden humanpathogenen Immundefizienzretroviren HIV-1 (global verbreitet, Gruppen: M (Subtypen A-D, F-H, J & K) N & O) und HIV-2 (im Wesentlichen auf Westafrika und deren früherere Kolonialstaaten beschränkt,). Hierbei kommt dem HIV-1 Subtyp B der Gruppe M die größte Bedeutung zu, da sich v.a. dieser weltweit verbreitet hat. Infektiös sind Blut und Blutprodukte, Muttermilch, Vaginalsekret und Sperma, dementsprechend verlaufen die Infektionswege. Klinisch zeigt sich ein dreiphasiger Verlauf. Stadium I äußert sich ca. 10-30 Tage nach der Erstinfektion durch eine hohe Virusreplikation meist symptomatisch aber unspezifisch und kann sich z.B. ähnlich einem grippalen Infekt äußern (auch asymptomatischer Verlauf möglich). Die Symptomdauer beträgt meist unter zwei Wochen, eine längere Symptomdauer zeigt in der Regel eine schnellere Progression an. Das Stadium II ist mit einer geringen Virusreplikation meist symptomlos. Stadium III (Stadium AIDS) tritt nach ca. 1-15 Jahren auf und ist durch Immunschwäche (bedingt durch eine starke Reduktion der CD4-Zellen) charakterisiert und mit dem Auftreten opportunistischer Infektionen und typischen Tumoren im Sinne von AIDS-definierenden Erkrankungen (z.B. Kaposi-Sarkom, Non-Hodgkin-Lmyphom, Pneumocystis jirovecii-Infektion) assoziiert. Der Test dient dem Screening bei Verdacht auf eine mögliche HIV-Infektion beispielsweise nach Risikokontakt oder Nadelstichverletztung. Immunologisch erfasst werden bei dem Test der 4. Generation das HIV-1-p24-Antigen sowie IgG gegen HIV-1 (inklusive Gruppe O) und HIV-2. Die Serokonversion beginnt i.d.R. nach 3-6, spätestens nach 12 Wochen, in Einzelfällen sind Antikörper erst nach 6 Monaten nachweisbar. Innerhalb dieses "diagnostischen Fensters" können Antikörper fehlen. Daher wird ein Screening frühstens 3 Wochen nach einem Risikokontakt/Nadelstichverletzung empfohlen, sowie mit Kontrollen nach 12 Wochen bzw. 6 Monaten. Das p24-Antigen ist für gewöhnlich ca. 6 Tage vor dem Nachweis der Antikörper nachweisbar. Der Ergebnisbericht unterscheidet als Ausdruck eines qualitativen Resultates zwischen negativ bzw. nicht nachweisbar (Richtwert) und positiv, welches einem Nachweis des HIV-Erregers entspricht.

       

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Proben, die Präzipitate enthalten oder tiefgefroren waren, müssen vorab zentrifugiert werden.
        Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden.
        Keine mit Azid stabilisierten Proben verwenden.
        Der Test wird nicht beeinflusst durch Ikterus (Bilirubin bis 66 mg/dl), Hämolyse (Hb bis 500 mg/dl), Lipämie (Intralipid bis 2000 mg/dl) und Biotin (<1200 ng/ml).
        Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.
        Keinen Einfluss durch Rheumafaktoren bis 1200 IU/ml.
        In seltenen Fällen können Störungen durch extrem hohe Titer von Antikörpern gegen Analyt-spezifische Antikörper, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten.

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